«Vademecum»: SBK und RKZ wollen miteinander im Gespräch bleiben

Freiburg i. Ü., 31.10.13 (Kipa) Ende August führte die Veröffentlichung des sogenannten «Vademecum» zu Unstimmigkeiten zwischen den Schweizer Bischöfen und der Römisch-Katholischen Zentralkonferenz der Schweiz (RKZ). Das Dokument befasst sich mit der Zusammenarbeit zwischen kirchlichen und staatskirchenrechtlichen Instanzen. Am 28. Oktober haben die Präsidien der Schweizer Bischofskonferenz (SBK) und der RKZ anlässlich eines Treffens vereinbart, «über die darin aufgeworfenen grundsätzlichen Fragen miteinander im Gespräch zu bleiben». Dies teilten SBK und RKZ am Donnerstag in einem gemeinsamen Communiqué mit.

Die RKZ, der Zusammenschluss der kantonalkirchlichen Organisationen auf nationaler Ebene, hatte sich nach der Veröffentlichung des «Vademecum» enttäuscht gezeigt und kritisiert, man habe vor Verabschiedung und Veröffentlichung keine Gelegenheit erhalten, zum Inhalt Stellung zu nehmen. Zudem war das Bistum Chur mit eigenen Interpretationen des Dokuments vorgeprescht. SBK-Präsident Markus Büchel musste danach klarstellen, dass das Papier seitens der Bischöfe als «Diskussionsgrundlage» für die Weiterentwicklung des schweizerischen Staatskirchenrechtes gedacht sei.

Am 28. Oktober haben sich nun die Präsidien von SBK und RKZ zu einem Gedankenaustausch getroffen. Dieser diente gemäss Medienmitteilung der gegenseitigen Information über die Aufgaben und Handlungsfelder, welche die Schweizer Bischöfe und die kantonalkirchlichen Organisationen derzeit am stärksten beschäftigen.

SBK soll sich mit «Stellenwert» des Papiers auseinandersetzen

An dem Treffen habe man «aus aktuellem Anlass» aber auch über das «Vademecum» gesprochen. Die Spitzen der beiden Gremien hätten vereinbart, über die in dem Dokument «aufgeworfenen grundsätzlichen Fragen miteinander im Gespräch zu bleiben, auch wenn konkrete Veränderungen in den Zuständigkeitsbereich der Bistümer, der einzelnen kantonalkirchlichen Organisationen oder des staatlichen Gesetzgebers fallen», heisst es in der Mitteilung.

Die Vertreter der SBK hätten den Wunsch der RKZ entgegen genommen, sich mit dem «Stellenwert» des Papiers vertieft auseinanderzusetzen und das weitere Vorgehen zu klären.

Die beiden Gremien betonen, die Zusammenarbeit zwischen ihnen verlaufe in vielen Einzelfragen «sehr konstruktiv», insbesondere in den Bereichen Organisation und Finanzierung schweizerischer und sprachregionaler Aufgaben.

Mehr Zusammenarbeit in grundsätzlichen Fragen notwendig

Die Kooperation müsse jedoch vertieft und intensiviert werden in Bezug auf die «langfristigen und eher grundsätzlichen Fragen». Genannt werden etwa die Entwicklung des staatlichen Religionsrechtes und die Weiterentwicklung des dualen Systems.

Bislang trafen sich Delegationen von SBK und RKZ jedes Jahr zwei Mal. Neu sollen sich auch die Spitzen der beiden Gremien jährlich begegnen. Präsident der SBK ist derzeit der St. Galler Bischof Markus Büchel. Der RKZ steht der St. Galler Hans Wüst vor. (kipa/com/arch/bal/job)

31. Oktober 2013 | 17:18
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