Die Mahmud-Moschee in Zürich
Schweiz

Uni Fribourg bietet im Zentrum für Islam Rüstzeug für zukünftige Imame

Freiburg, 14.1.15 (kath.ch) Muslime sollen in der Schweiz besser mitreden können, fordert der Leiter des neuen Schweizer Zentrums für Islam und Gesellschaft an der Universität Freiburg, Hansjörg Schmid. Wichtig sei es, dass die Schweiz jungen Muslimen einen Ort zur Verfügung stellt, wo sie wissenschaftlich-theologisch über ihren Glauben diskutieren können.

Georg Scherrer

Das Attentat in Paris zeige, wie zerbrechlich das Zusammenleben verschiedener Religionsgemeinschaften in den freien Gesellschaften Europas ist, erklärte Schmid am 14. Januar in einem Interview mit kath.ch. Wichtig sei es darum, dass in der Schweiz ein Ort entstehe, wo Muslime in einem universitären Rahmen einen kritischen Diskurs führen und sich mit Fragen ihrer theologischen Traditionen auseinander setzen können und dabei den Schweizer Kontext mit einbeziehen. Eine Universität könne diesen theologischen Background liefern. Für die Ausbildung der Universitätsabsolventen zu Imamen seien jedoch die muslimischen Verbände in der Schweiz zuständig.

Das Diskussionsklima in der Gesellschaft werde schwieriger. Darum sei es umso wichtiger, einen derartigen Identifikationsort wie das Schweizer Zentrums für Islam und Gesellschaft an der Universität Freiburg für junge Muslime zu schaffen. So könnten muslimisch-wissenschaftliche Stimmen in der Öffentlichkeit stärker hörbar werden als bisher. Im September 2015 soll ein muslimischer Gastprofessor seine Arbeit aufnehmen und das Programm soll stetig ausgebaut werden. Es brauche aber Zeit, ein volles Programm bereit zu stellen.

Ein solches Programm könne etwa die Frage mit einbeziehen: Wie soll eine Moscheepädagogkik aussehen, damit auch die Lebensfragen hiesiger Muslime beantwortet werden können? Die Universität Luzern betreibe bereits ein Forschungsprojekt, das die Bedürfnisse der jungen Muslime untersucht. Schmid: «Wir wollen mit Luzern zusammenarbeiten.» (gs)

Die Mahmud-Moschee in Zürich | © Georges Scherrer
14. Januar 2015 | 11:24
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