Opfer eines Vandalenakts: Die Kirche Liebfrauen in Zürich.
Schweiz

Unbekannte besudeln die Liebfrauenkirche

Gestern Abend entdeckt: An der Fassade der Zürcher Liebfrauenkirche prangt eine riesige Schmiererei. «Burn in Hell» steht mit roter Farbe an der Mauer. Die Pfarrei hat Anzeige gegen unbekannt erstattet.

Sarah Stutte

Die Liebfrauen-Pfarrkirche an der Weinbergstrasse in Zürich wurde offenbar letzte Nacht Opfer eines Vandalenakts. Eine anonyme Täterschaft schmierte mit roter Farbe die Worte «Burn in Hell» in Grossbuchstaben und ein wenig kleiner daneben «Fundis aufs Maul» an die Kirchenmauer.

"Burn in Hell – Fundis aufs Maul": Schmierereien vor der Zürcher Liebfrauenkirche.
"Burn in Hell – Fundis aufs Maul": Schmierereien vor der Zürcher Liebfrauenkirche.

Zudem wurde der Treppenaufstieg durch viele weitere Farbkleckse, die wie Blutstropfen wirken, verunreinigt. Gut sichtbar ist auch ein A in einem Kreis – das Symbol von anarchistischen Bewegungen.

Hoffnung auf Aufklärung

In der Pfarrei selbst weiss man noch nicht, was dahintersteckt, wie viele Täterinnen und Täter hieran beteiligt waren und was deren Motiv ist. «Wir haben bei der Stadtpolizei Anzeige gegen unbekannt erstattet und hoffen, wir können herausfinden, wer dafür verantwortlich ist, sagt Vikar James Puthuparampil auf Anfrage.

Der indische Priester ärgert sich über diesen Vandalenakt und meint, er habe so etwas noch nie erlebt. «Wenn jemand etwas mitzuteilen hat, kann sie oder er das anständig tun und nicht einfach Wände verunstalten», stellt er klar.  

Putzen erstmal nicht erlaubt

Die Schmierereien wegputzen dürfen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Pfarrei erstmal nicht. Der Tatort wurde von der Stadtpolizei mit Absperrband versehen, um weitere Beweise zu sichern.

Die ganze Treppe gleicht einem "Tatort: Mord".
Die ganze Treppe gleicht einem "Tatort: Mord".

«Pfarrer Josef-Michael Karber, der momentan in den Ferien weilt, hat mir mitgeteilt, dass wir bis zu zwei Wochen warten müssen, bis die Untersuchung abgeschlossen ist», so der Vikar. Die nächsten Gottesdienste einschliesslich der 1. August-Feier muss die Kirche nun erstmal mitsamt hässlicher Schmiererei begehen.

Die Kirche Liebfrauen ist die römisch-katholische Pfarrkirche für die Stadtzürcher Stadtgebiete Niederdorf, das Hochschulviertel sowie Teile des Zürichbergs. Sie gilt als «bedeutendste Nachbildung einer altchristlichen Basilika auf schweizerischem Boden». 


Opfer eines Vandalenakts: Die Kirche Liebfrauen in Zürich. | © Raphael Rauch
30. Juli 2022 | 16:19
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