US-Präsident Donald Trump 2018.
International

Trump hält Live-Rede beim «Marsch für das Leben»

Washington, 18.1.18 (kath.ch) Als erster US-Präsident wird Donald Trump sich beim 45. «Marsch für das Leben» mit einer Videobotschaft per Satellit an die mehreren hunderttausend erwarteten Demonstranten richten. Andere Präsidenten vor ihm, Ronald Reagan, George H.W. und George W. Bush hatten sich via Telefon an die Abtreibungsgegner gewandt.

Die grösste Kundgebung findet am Freitag unter dem Motto «Love saves Lives» (Liebe rettet Leben) in der US-amerikanischen Hauptstadt Washington statt. Aber auch in anderen Städten der USA wollen Anhänger der Lebensschutzbewegung auf die Strasse gehen. Die Entscheidung für das Leben sei nicht immer einfach, so die der katholischen Kirche nahestehenden Initiatoren des «March for Life». Aber es sei die Antwort der Liebe.

Gegen Abtreibungen

Der Protest richtet sich wie seit der ersten Demonstration vor mehr als vier Jahrzehnten gegen die uneingeschränkte Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen im Jahr 1973. Damals hatten die obersten Richter des Landes in der Sache Roe vs. Wade mit sieben zu zwei Stimmen Schwangerschaftsabbrüche zur Privatsache erklärt. Seitdem seien in den USA rund 59 Millionen Babys abgetrieben worden, heisst es auf der Webseite der Veranstalter.

Zum ersten «Marsch für das Leben» kamen rund 20’000 Menschen. Zwischen 2003 und 2009 wuchs die Teilnehmerzahl auf eine Viertelmillion an, 2013 waren es 650’000. Inzwischen sind vor allem unter 30-Jährige unter den Teilnehmern.

Ranghohe Politiker angesagt

In diesem Jahr haben sich eine Reihe hochkarätiger Redner angekündigt, darunter als ranghöchster Politiker der Sprecher der Republikaner im US-Kongress, Paul Ryan. Der Katholik engagiert sich seit langem in der Pro-Life-Bewegung (wörtlich: für das Leben). Im vergangenen Jahr sprach Vize-Präsident Mike Pence zu den Demonstranten.

Die Demokraten nehmen wie schon in der Vergangenheit nicht mit Polit-Prominenz an der Pro-Life-Kundegebung teil. Für die kleine Gruppe der «Democrats for Life» (Demokraten für das Leben) spricht unter anderen der Kongressabgeordnete Dan Lipinski aus dem US-Bundesstaat Illinois.

Schutz des geborenen Lebens

Zu den Unterstützern gehören neben dem evangelikalen Football-Superstar Tim Tebow auch auch eine Reihe anderer Spitzensportler.

Der Marsch in Washington beginnt am Freitagmittag auf der National Mall. Die Teilnehmer ziehen bis zum Obersten Verfassungsgericht der USA, wo die Abschlusskundgebung stattfindet. In den vergangenen Jahren haben vor allem Teilnehmer aus der katholischen Kirche versucht, den Fokus der Kundgebung zu erweitern. Auch in diesem Jahr werden Demonstranten erwartet, die den Lebensbegriff weiter fassen möchten. Neben dem ungeborenen Leben wollen sie den Blick auch auf den Schutz des geborenen Lebens richten. Dazu gehören die Themen Einwanderung, Armut und Gesundheitsversicherung.

Trump bringt Aufwertung der Pro-Life-Bewegung

Seit der Amtsübernahme von Präsident Donald Trump erlebte die «Pro-Life»-Bewegung eine politische Aufwertung. Wie die evangelikalen Teilnehmer des Marschs konzentriert sich die US-Regierung allerdings auf das Abtreibungsthema.

Die katholischen US-Bischöfe wollen es nicht bei dem Aktionstag belassen. Es reiche nicht aus, nur an einem Tag für das Leben aufzustehen, so die stellvertretende Direktorin für Bildung und Öffentlichkeitsarbeit bei der US-Bischofskonferenz, Anne McGuire. «Wir müssen uns das ganze Jahr dafür stark machen.» (kna)

US-Präsident Donald Trump 2018. | © Pixabay/geralt, Pixabay License
18. Januar 2018 | 15:39
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