Die Schweizergardisten in Rom trauern um ihren Kameraden.
Schweiz

Tod durch Schiessunfall: Schweizergarde trauert um Kameraden

Tragödie in Trun GR: An einer Geburtstagsparty zeigt ein Mann (30) seine Waffe. Plötzlich löst sich ein Schuss – und tötet einen ehemaligen Schweizergardisten (25). «Wir sind sehr betroffen», sagt Gardekaplan Kolumban Reichlin.

Raphael Rauch

Die Kantonspolizei Graubünden geht von einem Schiessunfall aus: Am Sonntagabend zeigte ein 30-jähriger Mann in Trun eine Schusswaffe. «Nach ersten Erkenntnissen löste sich bei dieser Präsentation ungewollt ein Schuss aus einem Karabiner 31 und traf einen 25-jährigen Anwesenden am Kopf», heisst es in einer Mitteilung der Kantonspolizei. «Trotz Reanimation verstarb der Mann vor Ort. Der Waffenbesitzer wurde vorläufig festgenommen.»

«Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und der Kantonspolizei Graubünden dauern noch an und sind auch in absehbarer Zeit nicht abgeschlossen», teilte ein Polizeisprecher am Dienstag kath.ch mit.

Gardisten in Rom reagieren «sehr betroffen»

Bei dem Getöteten handelt es sich um einen ehemaligen Gardisten. Nach Informationen von kath.ch diente er von 2018 bis Ende 2021 in Rom für die Päpstliche Schweizergarde. Seit Februar 2022 war er laut seinem «LinkedIn»-Profil als Sicherheitsmitarbeiter für die Schweizer Nationalbank tätig.

Pater Kolumban Reichlin im Reuss-Institut in Luzern
Pater Kolumban Reichlin im Reuss-Institut in Luzern

«Die Nachricht vom tragischen Tod hat uns alle sehr betroffen gemacht», sagt Gardekaplan Kolumban Reichlin am Dienstag zu kath.ch. Der Benediktiner ist Seelsorger der Schweizergardisten in Rom.

Mittagsgebet im Ehrenhof

«Er hatte sich sehr auf seine Rückkehr in die Heimat, zu seiner Familie und auch auf die neue berufliche Herausforderung gefreut. Wir tun uns noch schwer mit dem Gedanken, dass wir seinem frohen Wesen nicht mehr werden begegnen können auf Erden», sagt Kolumban Reichlin.

Am Dienstagvormittag haben laut Kolumban Reichlin die Schweizergardisten in einer Messe in St. Peter des verstorbenen Kameraden gedacht und später das Mittagsgebet im Ehrenhof für ihn gebetet. 

Nächste Woche gibt’s einen Gedenkgottesdienst

«Kommende Woche werden wir mit der grossen Gardefamilie einen Gedenkgottesdienst feiern. Die Gardisten haben in unserer Kapelle auch eine kleine Gedenkstätte eingerichtet, die uns allen hilft, ihn und die Zeit mit ihm nochmals zu vergegenwärtigen und für ihn, seine Familie und für alle, die um ihn trauern, zu beten», teilt Kolumban Reichlin mit. «Wir reden und schweigen auch miteinander und teilen so unsere Trauer und Sprachlosigkeit.»


Die Schweizergardisten in Rom trauern um ihren Kameraden. | © Oliver Sittel
3. Mai 2022 | 14:41
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