Schweiz
Tina Turner – strahlende Ikone und singende Buddhistin
Sie war ein Rockstar und eine Ikone. Tina Turner war aber auch religiös. Sie hat sich öffentlich als Buddhistin gezeigt und sogar einen spirituellen Ratgeber geschrieben. «Tina Turner befreite sich singend aus dem Leid des Lebens», meint Charles Martig. «Gestorben ist sie als spirituelles Vorbild und glückliche Buddhistin». Eine Hommage zum Hinschied der Wahl-Schweizerin.
Charles Martig
Tina Turner hat als Sängerin mehrere Generationen geprägt. Ihre glanzvolle Karriere ist heute – anlässlich ihrer Rückkehr ins Universum – in allen Medien präsent. Was jedoch weniger bekannt ist: Sie hatte auch eine religiöse Seite, die ihr sehr viel bedeutete. Sie war Anhängerin des Nichiren-Buddhismus. In dieser buddhistischen Schule wird das Singen von bestimmten Versen als Weg zur Erleuchtung verstanden.
«Überlebenskünstlerin: Sie hat in ihrem Leben viel Schweres erlebt und überstanden»
In ihrem Buch «Happiness. Mein spiritueller Weg» bezeichnet sich Tina Turner als «Überlebenskünstlerin». Sie hat in ihrem Leben viel Schweres erlebt und überstanden: eine unglückliche Kindheit, eine Mutter, die sie vernachlässigte, Missbrauch und Gewalt in der Ehe bis hin zu einem Suizidversuch.
Wendepunkt im Leben
Als sie 1973 ganz am Boden war, begann sie sich mit dem Buddhismus zu beschäftigen. Und fand einen Ausweg. Tina Turner befreite sich singend aus dem Leid des Lebens. Sie traf eine Buddhistin und lernte die Meditationstechnik des «Chanting».
Mit Gesang zur Erleuchtung
Beim Chanting wird ein Sprechgesang in einfachen Melodien gesungen. Das «Namu Myōhō Renge Kyō» ist ein Mantra, das auf das Lotus-Sutra verweist. Es handelt sich dabei um einen Text mit der Botschaft, dass allen Menschen die Buddhaschaft innewohnt und jeder schon zu Lebzeiten die Erleuchtung erreichen könne, nicht erst in der übernächsten Wiedergeburt.
«Gestorben ist sie als spirituelles Vorbild und als glückliche Buddhistin»
Sie hat ihr Herz geöffnet und ihr Leben verwandelt. Die Karriere von Tina Turner war eindrücklich. Ihre expressive Stimme und ihr strahlender Auftritt auf der Bühne waren legendär. Doch am meisten beeindruckt mich, dass Tina Turner sich auf ihrem spirituellen Weg selbst fand.
Lebenswerk ist mehr als nur Musik
Gestorben ist sie als spirituelles Vorbild und als glückliche Buddhistin. Mit 83 Jahren und nach schwerer Krankheit. Im Sinne des buddhistischen Weges hat sie einen Schritt hin zur Erleuchtung gemacht. Und uns unvergessliche Momente in ihren Konzerten und Bühnenauftritten beschert. Ihre Musik ist ihre Hinterlassenschaft. Ihr Weg aus dem Leid in ein glückliches Leben ist jedoch ihr wahres, menschliches Lebenswerk.
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