Aufräumen nach der Weltmissionskonferenz in Arusha, Tansania.
International

Weltmissionskonferenz endet mit Vergebungs-Aufruf

Arusha, 15.3.18 (kath.ch) Mit einem Appell zur Vergebung und einem «Sendungsgottesdienst» ist in der tansanischen Stadt Arusha die Konferenz für Weltmission und Evangelisation (CWME) zu Ende gegangen. An der ökumenischen Veranstaltung des Weltkirchenrates (ÖRK) nahmen rund tausend Vertreter von orthodoxen, römisch-katholischen, evangelischen Diözesen, aber auch aus evangelikalen, afrikanischen und pentekostalen Gemeinschaften teil.

Die Konferenz fand vom 8. bis 13. März statt. Im Mittelpunkt stand die Berufung der Christen zur Jüngerschaft in einer «Welt des Schmerzes, der Spaltung und des Aufruhrs». Wer Jesus nachfolge, sei zu einem «Leben im Kontrast berufen», betonte Pfarrer Collin Cowan, Generalsekretär des ÖRK-Rates für Weltmission.

Jesus habe Grenzen überwunden, sich der Macht entgegengestellt, Systeme der Korruption herausgefordert und seine Jünger gelehrt, kulturelle Normen und Praktiken in Frage zu stellen. Die Berufung zur «Jüngerschaft» bedeute, Jesus auf seiner «ausserordentlichen Mission zur Wandlung des Chaos in Harmonie» zu folgen und gemeinsam mit anderen «an der Bewahrung von Bedeutung und Würde der Menschheit und der ganzen Schöpfung Gottes» zu arbeiten, sagte Cowan beim Abschlussgottesdienst.

Verfolgte Christen

Viel Nachhall erfuhr am Abschlusstag des Treffens das Zeugnis des syrisch-orthodoxen Patriarchen Mor Ignatius Aphrem II., der über die Situation der Christen in der Auseinandersetzung mit den IS-Terroristen berichtete.

Im Zentrum der christlichen Botschaft stehe die Überzeugung, dass «Gott Liebe ist», weshalb Christen den Auftrag hätten, die Liebe zu Gott und zum Nächsten überallhin zu verbreiten. Christen seien berufen, ihre Nächsten «ohne jeden Vorteil für sich selbst» zu lieben, bis hin zur Selbstentäusserung und zum bedingungslosen Geben.

Mit Verweis auf die syrisch-orthodoxe Kirche sagte der Patriarch, man erfahre «Verfolgung und Drangsal», wenn man Jesus in Wort und Tat bezeuge. Schon vor 100 Jahren hätten die Christen Syriens im damaligen Osmanischen Reich – das mit dem Deutschen Reich und Österreich-Ungarn verbündet war – einen «Genozid» erlebt, bei dem eine halbe Million Christen syrischer Tradition ebenso wie Armenier und Griechen auf schreckliche Weise massakriert worden seien. «Man hat versucht, das Christentum in seinem Ursprungsgebiet zu eliminieren», so Mor Ignatius. (kap)

 

Aufräumen nach der Weltmissionskonferenz in Arusha, Tansania. | © Raphael Rauch
15. März 2018 | 15:12
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