Strafanzeige gegen Holocaustleugner Stolz und Sasek

Chur, 17.1.13 (Kipa) Der Auftritt der deutschen Holocaust-Leugnerin Sylvia Stolz in der Churer Stadthalle von vergangenem November führt zu einem Strafverfahren. Der Berner Anwalt Daniel Kettiger hat Anzeige wegen Widerhandlung gegen die Rassismus-Strafnorm bei der Staatsanwaltschaft Graubünden eingereicht, wie die «Südostschweiz» auf ihrer Internetseite am Donnerstag schreibt.

Rechtsanwalt Daniel Kettiger richtet seine Strafanzeige sowohl gegen die Rednerin Sylvia Stolz wie auch gegen Ivo Sasek, Organisator der Konferenz der Anti-Zensur-Koalition. Dies, weil er «als verantwortlicher Moderator» es unterlassen habe, «Frau Stolz das Wort zu entziehen», als diese über längere Dauer «offensichtlich Leugnung des Holocaust» betrieben habe.

In seiner Anzeige verweist Kettiger auf jene Vortragspassage, in der Stolz kritisiert, der Holocaust sei noch nie vor Gericht bewiesen worden. Stolz fährt dann fort: Es würden «die Feststellungen über die Tatorte, Tötungsmethoden, Anzahl der Toten, Tatzeiträume, Täter, Leichen oder Spuren eines Mordes» fehlen. Weiter auch über «Zeugenaussagen, Dokumente oder sonstige Beweismittel». Und es gäbe auch keine Beweise für eine nationalsozialistische «Absicht, die Judenheit ganz oder teilweise zu zerstören», ebenso für «Beweise, Pläne und Befehle», wie es im Bericht heisst.

Über 2.000 Gäste an Veranstaltung

Das Referat des Anstosses fand während der 8. «Anti-Zensur-Koalition» (AZK) in der Churer Stadthalle statt. Am Anlass vom 24. November 2012 nahmen laut Angaben der Organisatoren über 2.000 Gäste teil. Ivo Sasek aus Walzenhausen AR ist Veranstalter und Gründer der AZK sowie der christlichen Sekte «Organische Christus-Generation». Er lädt jedes Jahr Antisemiten, Sektenführer, Verschwörungstheoretiker und Impfgegner als Redner ein.

Die 49-jährige Sylvia Stolz ist ausgebildete Juristin und Lebenspartnerin von Horst Mahler, früherer RAF-Anwalt und mehrfach wegen Volksverhetzung verurteilter Holocaust-Leugner. Stolz verteidigte immer wieder Rechtsextreme, so auch Mahler, der einst wegen Zeigens des Hitlergrusses angeklagt war, wie der «Tagesanzeiger» am Mittwoch schreibt.

(kipa/ami/gs)

17. Januar 2013 | 11:30
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