Stiftung eröffnet Gedenkstätte für Verdingkinder im Kanton Solothurn

Mümliswil SO, 1.6.13 (Kipa) Die Guido Fluri Stiftung hat in Mümliswil im Kanton Solothurn eine nationale Gedenkstätte für Verding- und Heimkinder eröffnet. Dies meldete die Nachrichtenagentur SDA am Samstag. Die Stiftung hat den Umbau eines ehemaligen Kinderheims ermöglicht, in dem der 46-jährige Unternehmer Guido Fluri als Kind einst selber lebte.

Die neue Gedenkstätte soll der Meldung zufolge als Begegnungszentrum, Ausstellungsort und Informationsplattform dienen und die Aufarbeitung der Geschichte der Verding- und Heimkinder ermöglichen. Die Guido Fluri Stiftung engagiert sich aber nicht nur für die historische Aufarbeitung des Verdingkinderwesens, sondern kämpft auch gegen Gewalt, die Kinder heute erleiden müssen. Auf der von der Stiftung lancierten Plattform www.kinderheime-schweiz.ch können sich Betroffene, die in Kinderheimen Missbrauch erfahren haben, untereinander austauschen.

Im April hat sich die offizielle Schweiz, vertreten durch Justizministerin Simonetta Sommaruga, an einem Gedenkanlass in Bern bei ehemaligen Verdingkindern und jenen Menschen entschuldigt, die im vergangenen Jahrhundert Opfer von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen wurden. Bei diesem Anlass sprach zudem der St. Galler Bischof Markus Büchel, Präsident der Schweizer Bischofskonferenz. Im Namen der drei Landeskirchen der Schweiz bat er die Betroffenen um Vergebung für das «begangene Unrecht». Zuvor sagte der Bischof, «wir müssen uns aufrichtig fragen, wie diese Ungerechtigkeiten und Verbrechen in kirchlichen und anderen Einrichtungen geschehen konnten». (kipa/arch/bal)

1. Juni 2013 | 17:54
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