Schweiz
Sollen Frauen Sakramente spenden? «Alle Bischöfe werden an der Tagung teilnehmen»
Am 6. September gibt es an der Universität Freiburg eine Fachtagung zum Thema Sakramentalität und Kirche. «Alle Bischöfe werden an der Tagung teilnehmen», sagt die Sprecherin der Schweizer Bischofskonferenz, Julia Moreno.
Raphael Rauch
Die eintägige Veranstaltung solle «die theologische und pastorale Reflexion über die Feier der Sakramente in der römisch-katholischen Kirche vertiefen», teilen Bischofskonferenz und Frauenbund mit.
Kranke begleiten ja, Krankensalbung spenden nein
Konkret gehe es um die Frage, inwiefern nicht-geweihte Seelsorgende Sakramente spenden können. Dies betreffe besonders Frauen, «die ihre pastoralen Kompetenzen in der Kirche unzureichend einsetzen können, da das Weiheamt für Frauen nicht zugänglich ist», heisst es in einer Medienmitteilung.
Zum Beispiel solle über die sakramentale Sendung für Frauen für die Taufe oder die Krankensalbung diskutiert werden. Denn schon heute würden Seelsorgerinnen junge Familien oder Kranke begleiten – müssten das Taufen aber einem Diakon oder Priester und das Salben einem Priester überlassen.
Geschlossene Gesellschaft: nur «ausgewählte Personen» dürfen teilnehmen
Umgekehrt gibt es in den Bistümern Basel, Chur und St. Gallen zum Teil jetzt schon die Praxis, dass auch Laiinnen und Laien taufen und trauen dürfen.
Die Tagung findet in geschlossener Gesellschaft statt: Frauenbund und Bischofskonferenz haben sich darauf geeinigt, die rund 100 Plätze «an ausgewählte Personen zu vergeben».
Referat von Birgit Weiler aus Lima
Das Symposium findet im Rahmen der 337. ordentlichen Schweizer Bischofsversammlung statt. «Alle Bischöfe werden an der Tagung teilnehmen», sagt die Sprecherin der Bischofskonferenz, Julia Moreno, zu kath.ch.
Prominenteste Referentin an der Tagung ist die Professorin Birgit Weiler. Sie lehrt in Lima/Peru und gehört dem Orden der Missionsärztlichen Schwestern an. Sie ist Spezialistin für indigene Theologien und hat als Expertin an der Amazonas-Synode teilgenommen.
Podiumsdiskussion – unter anderem mit Bischof Felix Gmür
Weitere Referentinnen und Referenten sind nach Informationen von kath.ch die Churer Dogmatikerin Eva-Maria Faber, von der Uni Freiburg die Kirchenrechtlerin Astrid Kaptijn und der Pastoraltheologe Francois-Xavier Amherdt sowie Catherine Ulrich-Tapparel vom «Réseau des femmes en Église».
Zum Abschluss der Tagung soll es eine Podiumsdiskussion mit dem Präsidenten der Schweizer Bischofskonferenz, Felix Gmür, Isabelle Vernet vom «Réseau des femmes en Église», Priorin Irene Gassmann und der Rorschacher Pfarreiseelsorgerin Charlotte Küng-Bless geben.
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