Madonna del Sasso in Locarno
Schweiz

Solidaritätsaktion der Tessiner Muslime in Gottesdiensten gegen Terror

Lugano, 24.6.16 (kath.ch ) Der Bischof von Lugano begrüsst eine Solidaritätsinitiative der Muslime im Tessin. Samir Radouan Jelassi, Imam der Lega Musulmani Ticino in Lugano, hat die Muslime aufgerufen, an den christlichen Gottesdiensten vom kommenden Wochenende mit einer stillen Präsenz ein Zeichen gegen den Terror zu setzen.

Die stille Teilnahme der Muslime am Sonntagsgottesdienst soll ein Ausdruck ihres Schmerzes aufgrund der von Muslimen verübten Attentate sein. Die Attentäter hätten die Religion für ihre Zwecke missbraucht, heisst es laut einer Information der Diözese Lugano im Aufruf an die Tessiner Muslime. Die Präsenz im Gottesdienst soll aber auch zum Ausdruck bringen, dass die Muslime den Christen nahe stehen. Der Aufruf verweist laut der Diözese ausdrücklich auf die Ermordung des katholischen Priesters Jacques Hamel in Nordfrankreich.

Der wahre Islam lasse keine derartigen Attentate zu. Die Tessiner Muslime bekräftigen ihre Verbindlichkeit zum Dialog. Sie sprechen sich für das friedliche und respektvolle Zusammenleben mit den anderen Religionen aus.

Der Bischof von Lugano, Valerio Lazzeri, begrüsst dieses Zeichen der Solidarität der Tessiner Muslime. Die Tessiner Pfarreien öffneten sich wohlwollend für diese schweigende Präsenz. Der Bischof ruft dazu auf, für die Hoffnung einzustehen, ohne dabei die eigene Identität aufzugeben. So könne man den Weg des friedlichen Zusammenlebens und der Zusammenarbeit gut begehen. (gs)

Madonna del Sasso in Locarno | © Andrea Krogmann
24. August 2016 | 12:34
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