Julia Moreno hat ein anderes Verständnis von Kommunikationsarbeit als Nicolas Betticher und Simon Spengler
Schweiz

Schweizer Bischofskonferenz löst Medienkommission auf

Seit 2022 ist die Medienkommission der Schweizer Bischofskonferenz unbesetzt. Nun haben die Schweizer Bischöfe beschlossen, die Medienkommission ganz aufzulösen. Die Medienarbeit solle vor allem in den Bistümern erfolgen. Auch ohne Kommission will Weihbischof Alain de Raemy Medienbischof bleiben.

Raphael Rauch

Wie die Schweizer Bischofskonferez in einem Schreiben vom 16. Februar mitteilt, hätten die Bischöfe bei ihrer letzten Vollversammlung in Mariastein «festgestellt, dass der einst bei der Gründung vorhandene Bedarf für die Kommission für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit deutlich weniger besteht beziehungsweise heutzutage andere Gefässe angebrachter scheinen».

«Keine triftigen Gründe mehr»

Die Medienkomission habe bereits «im Laufe der Jahre 2020-2021 festgestellt, dass sich die Parameter änderten, und ihre Mitglieder hatten ihr Mandat bereits per 31. Dezember 2021 niedergelegt». Zu einem ähnlichen Schluss sei die neue Sprecherin der Schweizer Bischofskonferenz, Julia Moreno, im August 2022 gekommen.

Weihbischof Alain de Raemy
Weihbischof Alain de Raemy

Entsprechend habe das Präsidium der Schweizer Bischofskonferenz Ende Januar beschlossen, die Medienkommission zum 31. März aufzulösen. Es gebe «keine triftigen Gründe mehr», um die Arbeit der Kommission weiterzuführen. Die Medienarbeit der Bischöfe solle auf diözesaner oder sprachregionaler Ebene angegangen werden – »im Einvernehmen und in Zusammenarbeit mit dem Kommunikationsdienst der Schweizer Bischofskonferenz». 

Lob für Mariano Tschuor

Jeder Diözesanbischof solle hier «das Seine leisten dürfen». Anstelle der Medienkommission wollen die Schweizer Bischöfe einen Beirat einrichten und ein «aggiornamento der Kommunikationsstrategien» begleiten, «der in erster Linie eine Klärung und Stärkung der Synergien mit den Kommunikationsverantwortlichen auf Diözesanebene impliziert».

Mariano Tschuor
Mariano Tschuor

Laut dem Schreiben betont das Präsidium der Schweizer Bischofskonferenz «nachdrücklich, dass die Kommission in den vergangenen Jahren ihren Auftrag äusserst gewissenhaft und mit Herzblut erfüllt hat – nicht zuletzt unter der Federführung von Mariano Tschuor». Die Schweizer Bischofskonferenz, allen voran Medienbischof Alain de Raemy, sei «den jetzigen und einstigen Mitgliedern für ihren wertvollen Beitrag zutiefst dankbar».

Alain de Raemy bleibt Medienbischof

Wann der geplante Beirat seine Arbeit beginnen soll, ist unklar. Sprecherin Julia Moreno teilte auf Anfrage mit, dass es auch ohne Medienkommission einen Medienbischof geben werde und Weihbischof Alain de Raemy Medienbischof bleibe.


Julia Moreno hat ein anderes Verständnis von Kommunikationsarbeit als Nicolas Betticher und Simon Spengler | © Laurent Crottet
18. Februar 2023 | 08:12
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