EKS-Synode im Berner EXPO Gelände
Schweiz

Reformierte setzen im Fall Locher Kommission ein

Die Evangelisch-reformierte Kirche Schweiz (EKS) will Klarheit bezüglich der Rücktritte von Ex-Präsident Gottfried Locher und Ratsmitglied Sabine Brändlin. An ihrer Synode in Bern wählte die EKS eine entsprechende Untersuchungskommission.

Die Synodalen mandatierten am Montag die nichtständige Kommission und genehmigten deren Aufgaben, Zeitplan und Finanzrahmen, wie die EKS mitteilte. Der Untersuchungskommission steht die Präsidentin des Synodalrats, Marie-Claude Ischer-Wagner, vor.

Die Kommission soll gewährleisten, dass die mit der rechtlichen Untersuchung beauftragte Kanzlei ihren Auftrag erfüllen könne. Die Untersuchungskommission muss den Bericht der Kanzlei beurteilen und die nötigen Schlüsse zuhanden der Synode ziehen.

Die Kommission soll noch im September ihre Arbeit aufnehmen und die Sommer-Synode 2021 über ihre Ergebnisse informieren.

Der Fall Locher

Ende Mai war Locher aus seinem Amt ausgeschieden, nachdem Vorwürfe über Grenzverletzungen seinerseits gegenüber einer ehemaligen Mitarbeiterin publik geworden waren. Den Stein ins Rollen gebracht hatte der überraschende Rücktritt von Pfarrerin Sabine Brändlin aus dem obersten Leitungsgremium der Schweizer Reformierten im April.

Als Grund für ihr Ausscheiden aus der EKS nannte sie «unüberbrückbare Differenzen». Vier Kantonalkirchen verlangten in der Folge am 8. Mai in einer Interpellation an die EKS Transparenz und eine Klärung der Vorgänge. Später wurde ein privates Verhältnis zwischen Locher und Brändlin offengelegt.

Bereits an der Sommer-Synode waren die beiden Rücktritte das wichtigste Traktandum. Die EKS ist die Nachfolgeorganisation des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes (SEK). (sda)

EKS-Synode im Berner EXPO Gelände | © EKS-EERS / Michèle Graf-Kaiser
14. September 2020 | 17:01
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