Mitinitiator Thomas Z'Rotz auf dem neuen Ranft-Mobil
Schweiz

Ranft-Mobil bringt Rollstuhlfahrer zu Bruder Klaus

Sachseln, 30.6.17 (kath.ch) Wegen starker Steigung mussten Menschen mit einer Gehbehinderung bisher auf den Besuch der Bruder-Klausen-Kapelle in Flüeli-Ranft verzichten. Das gilt ab 1. Juli nicht mehr. Ein neu entwickeltes Ranft-Mobil führt Interessierte mit Hilfe eines Begleiters die Ranftschlucht hinunter.

Die Steigung in die Ranftschlucht ist mit 23 Prozent zu extrem für Menschen im Rollstuhl oder mit Gehbehinderungen. Das neu entwickelte Fahrzeug aber überwindet diese problemlos. Es muss von einem Begleiter geführt werden, aus Sicherheitsgründen. Sobald dieser den Griff loslässt, bleibt das Fahrzeug stehen. Das erklärt Linus Meier auf Anfrage. Er ist einer der Initianten der Idee, das Flüeli-Ranft auch für Gehbehinderte zugänglich zu machen – dies besonders im und ab dem Jubiläumsjahr 600 Jahre Bruder Klaus.

Altgardisten packen die Sache an

Meier gehört dem Altgardistenverein Amici di San Pellegrino an – wie elf weitere Altgardisten. Die Gruppe realisiert ab und zu Projekte und war vor rund vier Jahren auf der Suche nach einem neuen Engagement. «Wir haben ältere Menschen und Behinderte oben auf dem Parkplatz gesehen, die offenbar nicht nach Flüeli-Ranft hinuntersteigen konnten», sagt Meier. Dem wollten sie abhelfen.

Die Idee eines unterirdischen Lifts zur Ranft-Kapelle musste rasch begraben werden. Das hätte die finanziellen Möglichkeiten bei weitem überstiegen. So kam man auf die einfachere und kostengünstigere Variante eines speziellen Gefährts, des elektrischen Ranft-Mobils. An dessen Entwicklung und Organisation mitgewirkt hat auch Thomas Z’Rotz, Präsident des Vereins Hindernisfrei Bauen Nid- und Obwalden.

Katholische Organisationen finanzieren mit

Die römisch-katholische Zentralkonferenz der Schweiz (RKZ), die Inländische Mission, die Obwaldner Kantonalbank, die Stiftung Denk an mich und die für das Schweizer Taschenmesser berühmte Firma Victorinox unterstützten das Vorhaben finanziell.

Das Vorhaben brauchte einen langen Atem. Ein Firmenkonkurs, denkmalschützerische und verkehrsspezifische Auflagen erschwerten die Sache. Doch dann war es soweit. Der erste Mann wurde auf diese Weise zu den Stätten des Heiligen geführt. Er war laut Meier «überglücklich». Er glaubt an eine rege Nachfrage für diesen Dienst und geht davon aus, dass ein zweites Modell in Einsatz kommen wird.

Einsegnung durch Alain de Raemy

Am 1. Juli wird das Fahrzeug eingeweiht. Während des Gottesdienstes der ins Ranft gepilgerten Schweizergardisten wird es vom ehemaligen Gardekaplan und heutigen Westschweizer Weihbischof Alain de Raemy gesegnet.

Ab dann wird der Fahrdienst angeboten. Vermittelt wird er durch die Einsatzzentrale des Kantonalverbands Unterwalden des Schweizerischen Roten Kreuzes. (rp)

Mitinitiator Thomas Z'Rotz auf dem neuen Ranft-Mobil | © zVg
30. Juni 2017 | 11:47
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