Felix Terrier
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Priester Felix Terrier kritisiert Ouellets Predigt: «Dringend notwendig, dass die Kirche ihre Haltung ändert»

Die Predigt von Kardinal Ouellet am Dienstagmorgen in Prag kommt bei den Schweizer Online-Delegierten in Wislikofen nicht gut an. Der Priester Felix Terrier findet, Kardinal Ouellet schliesse Menschen aus.

«Menschen, die anderer Meinung sind, von vorneherein als Sünderinnen und Sünder darzustellen, ist für mich nicht nachvollziehbar. Es ist zu einfach, Menschen so zu klassifizieren. In Prag reagierten zahlreiche Menschen offenbar in schriftlicher Form und auf Social Media. Sie hatten die Predigt gehört oder miterlebt und sich selbst betroffen sowie ausgeschlossen gefühlt. 

Die luxemburgische Delegation hat sich später in ihrem Votum direkt auf die Predigt am Morgen bezogen. Das fand ich schön. Auch in anderen Länderansprachen war von den Ausgestossenen die Rede, die man bei der Entwicklung der Kirche nicht miteinbezieht. Jetzt haben wir genau so ein Beispiel mitbekommen. 

Der Priester Felix Terrier ist Teil der Schweizer Online-Delegierten.
Der Priester Felix Terrier ist Teil der Schweizer Online-Delegierten.

Das zeigt, dass es dringend notwendig ist, dass die Kirche ihre Haltung diesbezüglich überdenkt oder zumindest wahrnimmt, was sie damit anrichtet. Sie verurteilt Menschen und lässt sie im Regen stehen. Die Sünde basiert auf einer bewussten Handlung. Ob jemand schwul oder lesbisch ist oder was auch immer, ist nicht seine Entscheidung. Deshalb ist es meiner Meinung nach nicht gerechtfertigt, dass man diese Menschen so behandelt.»

Felix Terrier ist Priester des Bistums Basel. Er nimmt als Online-Delegierter in Wislikofen AG am synodalen Prozess teil. Gegenüber kath.ch äussert er sich zur Predigt von Kurienkardinal Marc Ouellet, der am Dienstagabend in Prag predigte. (sas)


Felix Terrier | © Christian Merz
7. Februar 2023 | 15:56
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