Valerio Lazzeri, Bischof von Lugano.
Schweiz

Priester wegen Missbrauchsverdacht verhaftet

Ein 50jähriger Priester der Diözese Lugano ist am Samstagabend wegen Verdachts auf sexuellen Missbrauch verhaftet worden. Der unmittelbare Medienauftritt des Bischofs wird als Zeichen von Null-Toleranz gewertet.

Wie Bischof Valerio Lazzeri an einer am Pfingstsonntag einberufenen Medienkonferenz in Lugano ausführte, hatte er persönlich von dem möglichen Missbrauchsvorfall am 11. März erfahren.

Kommission umgehend informiert

Umgehend informierte er die zuständige Expertenkommission der Diözese, die ihre Arbeit aufnahm und nach ersten Abklärungen den Fall der Tessiner Staatsanwaltschaft weitergab.

Diese hat dann offenbar am Samstagabend die Verhaftung veranlasst. Über den Priester und seine Pfarrei wurden keine Details genannt.

Tat bereits einige Jahre her

In Bezug auf den mutmasslichen Missbrauchsvorfall erklärte Bischof Lazzeri, dieser sei vor fünf bis sechs Jahren geschehen. Die Diözese und Bischof Lazzeri warten nun auf die Ergebnisse der strafrechtlichen Untersuchung, um danach über das weitere Vorgehen zu entscheiden.

Auftritt als starkes Zeichen anerkannt

Beobachter werten das persönliche Auftreten von Bischof Valerio Lazzeri als klares Zeichen, dass die Diözese in Fällen von sexuellem Missbrauch keine Toleranz kennt und entschieden vorgeht.

Die Expertenkommission des Diözese war vor einigen Jahren ins Leben gerufen worden und kam nun erstmals zum Einsatz. Bischof Lazzeri bezeichnete die Medienkonferenz als «Zeichen der Transparenz». (sda)

Valerio Lazzeri, Bischof von Lugano. | © Barbara Ludwig
31. Mai 2020 | 15:50
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