Plakat-Kampagne für Mohammed in Österreich
Schweiz

Mohammed-Plakat-Aktivist will friedliches Zusammenleben

Solothurn, 20.2.15 (kath.ch) Ein Komitee um den jungen Solothurner Edon Podrimsaku (21) will mit einer Plakataktion das Renommee des Propheten Mohammed verbessern. Falls Schweizer Parteien, etwa die SVP, die Sympathie-Initiative politisch missbrauchten, seien sie für die Risse im «friedliche Zusammenleben» der Schweiz verantwortlich, sagt der bekennende Muslim gegenüber kath.ch. Er bezeichnet sich als offen für die Zusammenarbeit mit nicht-muslimischen Organisationen.

Georges Scherrer

Der Prophet Mohammad stand in den letzten Jahren wie auch in den letzten Wochen stark unter Beschuss, hält Podrimsaku gegenüber kath.ch fest. Auf die «beleidigenden Karikaturen» wie auch auf die negativen Berichterstattungen habe es keine «angemessene und korrekte Reaktion seitens der Muslime» gegeben. Eine kleine Gruppe mit dem Namen «Mohammed Kampagne» um Podrimsaku, die aus einzelnen engagierten Personen bestehe, möchte mit der Informationskampagne das «negative Bild des Propheten in der Öffentlichkeit ins positive Licht rücken».

Das Komitee will die Plakate eigenhändig gestalten und nicht aus dem Ausland übernehmen, betont Podrimsaku. In Österreich und Deutschland signiert eine «Islamische Föderation» für eine Plakataktion mit der Inschrift «Dein Lächeln, eine Wohltat! – Prophet Mohammed».

Ziel sei es, der Gesellschaft authentische Informationen über Mohammed zu liefern. Das soll über grossformatige Plakate geschehen, die Aussagen des Propheten wiedergeben wie etwa: «Der Beste unter euch ist derjenige, der seine Frau am besten behandelt.» Geplant sind auch Broschüren, die an Informationsständen oder Informationsveranstaltungen verteilt werden sollen.

Geldgeber gesucht

Die Kampagne wird gemäss Podrimsaku durch Spenden aus der Schweiz finanziert. Angesprochen sind Privatpersonen, Vereine und Moscheen. Eine Spenden-Konto und ein SMS-Spende-Dienst sind bereits eingerichtet. Auch über Gala-Veranstaltungen soll Geld generiert werden.

Eine solche Veranstaltung sorgte kürzlich für Schlagzeilen in den Zürcher Medien. Die Gala fand im Restaurant Blue Monkey im Zunfthaus zum Schneidern statt. Dieses gilt als ein Stammlokal der Zürcher SVP. Organisiert wurde der Anlass vom Komitee. Eingeladen waren als «relevanter Redner», so Podrimsaku, auch der Schweizer Konvertit und Präsident des Vereins «Islamischer Zentralrat», Nicolas Blancho. Angesprochen auf dessen Präsenz betont Podrimsaku gegenüber kath.ch: «Wir sind ein unabhängiges Komitee, das mit verschiedenen Organisationen zusammenarbeitet, um unser Ziel zu erreichen.»

SVP hat es in der Hand

Podrimsaku geht nicht davon aus, dass die Schweizer Parteien die geplante Werbekampagne für Mohammed politisch missbrauchen werden und ist zuversichtlich: «Wir wollen mit dieser Kampagne das friedliche Zusammenleben hier in der Schweiz fördern.»

Im Herbst stehen Parlamentswahlen an. Die SVP hat sich unter anderem den Kampf gegen islamische Symbole aufs Banner geschrieben. Podrimsaku: «Wenn die SVP unsere Aktion missbrauchen möchte, ist sie der Grund, warum dieses friedliche Zusammenleben Risse bekommen könnte.»

Ein Blick in die Zukunft: An seiner nächsten Sitzung will das Komitee darüber beraten, ob eine Zusammenarbeit mit nicht-muslimischen Organisationen denkbar ist. Podrimsaku: «Wir sind grundsätzlich offen dafür, auch mit nicht-muslimischen Organisationen zusammenzuarbeiten.» (gs)

 

 

Plakat-Kampagne für Mohammed in Österreich | © 2015 zVg Edon Podrimsaku
20. Februar 2015 | 07:36
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