Papst würdigt panorthodoxes Konzil: «Das Resultat ist positiv»

Rom, 27.6.16 (kath.ch) Papst Franziskus hat das am Wochenende zu Ende gegangene panorthodoxe Konzil auf Kreta als «Schritt nach vorne» gewürdigt. «Ich glaube, das Resultat ist positiv», sagte er am Sonntagabend, 26. Mai, während des Rückflugs von Armenien nach Rom vor mitreisenden Journalisten.

Allein die Tatsache, dass sich die Vertreter der eigenständigen orthodoxen Kirchen versammelt hätten, um sich von «Angesicht zu Angesicht zu sehen, zusammen zu beten und zu reden und vielleicht manche witzige Bemerkung zu machen», sei schon sehr positiv, so der Papst. Die noch bestehenden Uneinigkeiten könnten im Laufe der Zeit ausgeräumt werden.

Der «Schritt nach vorne» sei zwar «nicht hundertprozentig», aber es sei ein Schritt nach vorne, sagte der Papst weiter. Es sei wie bei Kindern, die erst krabbeln, so gut es eben ginge, und dann erste Schritte folgen liessen.

Sechs Dokumente

Am Sonntag war auf Kreta das Konzil der Orthodoxie zu Ende gegangen. Die 166 Bischöfe der zehn beteiligten Kirchen berieten und beschlossen unter dem Vorsitz des Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. sechs Dokumente zu innerorthodoxen Fragen sowie zum Verhältnis der orthodoxen Kirche zur modernen Welt und den Beziehungen zur «übrigen christlichen Welt».

Vor allem das Thema Ökumene war heftig umstritten, wobei es um die Frage ging, ob die nichtorthodoxen Kirchen als «Kirche» zu bezeichnen seien. Als Beobachter des Vatikan nahm Kurienkardinal Kurt Koch am Konzil teil, der Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen.

In einer «Botschaft» fassten die Vertreter von zehn eigenständigen orthodoxen Kirchen ihre Anliegen zusammen. Dazu gehören die Einheit der Orthodoxie, die Sorge um verfolgte Christen und die Religionsfreiheit, aber auch die Öffnung der Orthodoxie für Fragen der modernen Welt, etwa das Verhältnis zur Wissenschaft oder die Bemühung um Umweltschutz. Vier orthodoxe Kirchen waren nicht zum Konzil gekommen, darunter die russisch-orthodoxe, zu der mehr als die Hälfte aller orthodoxen Christen gehören. (kna)

27. Juni 2016 | 12:54
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