Zerstörte Kathedrale St. Benedikt in Norcia, Aufnahme von 2016
Vatikan

Papst will schnelleren Wiederaufbau nach Erdbeben

Kurz vor dem vierten Jahrestag des verheerenden Erdbebens vom 24. August 2016 in Mittelitalien hat der Papst einen schnelleren Wiederaufbau gefordert. Auch bei den zahlreichen zerstörten Kirchen geht es kaum voran.

Papst Franziskus äusserte sich am Sonntag beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz. Er hoffe, dass die Menschen zurückkehren könnten, um wieder «in diesen wunderschönen Gebieten» zu leben, so das Kirchenoberhaupt.

Bürokratische Hürden

Der Wiederaufbau verläuft indes weiter schleppend. Ein am Wochenende veröffentlichter Bericht kommt zu dem Ergebnis, dass von den schätzungsweise mehr als 80’000 beschädigten Gebäuden bisher nur ein Bruchteil saniert wurde. Gründe sind bürokratische Hürden bei der Auszahlung öffentlicher Hilfsgelder und – seit einigen Monaten – die Folgen der Corona-Krise.

Giovanni Legnini, Beauftragter für den Wiederaufbau in den betroffenen Gemeinden, will das Vorgehen nun beschleunigen. «Unser Ziel ist es, bis zum nächsten Frühjahr mindestens 5000 private und öffentliche Baustellen zu eröffnen», sagte er am Samstag.

Hunderte von zerstörten Kirchen

Der langsame Fortschritt betrifft auch mehrere hundert zerstörte Kirchen. Der aktuellen Auswertung zufolge haben in mehr als 700 Fällen die Renovierungsarbeiten noch nicht begonnen. Legnini will hier ebenfalls für schnellere Erfolge sorgen. Dank neuer Verordnungen sollen die bisherigen Regularien vereinfacht und Anträge zügiger bearbeitet werden.

Am 24. August 2016 hatte sich in Mittelitalien ein schweres Erdbeben ereignet, bei dem rund 300 Menschen starben. Die meisten im Ort Amatrice. Betroffen waren die italienischen Regionen Latium, Umbrien, Marken und Abruzzen. (cic)

Zerstörte Kathedrale St. Benedikt in Norcia, Aufnahme von 2016 | © Benediktiner Norcia
23. August 2020 | 16:49
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