Papst Franziskus und der georgisch-orthodoxe Patriarch Ilia II. in Tiflis
International

Papst warnt Georgiens katholische Minderheit vor Resignation

Tiflis, 1.10.16 Bei seinem Georgien-Besuch hat Papst Franziskus die katholische Minderheit des Landes zu Offenheit und Dialog aufgerufen. «Es tut nicht gut, sich an ein geschlossenes kirchliches Mikroklima zu gewöhnen», sagte er bei einer Messe am Samstag in Tiflis. Die Katholiken sollten den Mut aufbringen, «die Türen zu öffnen»; sie brauchten «weite und offene Horizonte», so der Papst in seiner Predigt.

In Georgien leben nach vatikanischen Angaben 112’000 Katholiken, die meisten Angehörige katholischer Ostkirchen. Die Bevölkerungsmehrheit gehört der georgisch-orthodoxen Kirche an. Die ökumenischen Beziehungen gelten als schwierig.

Nicht in Erstarrung und Pessimismus verfallen

Franziskus ermutigte die Katholiken, nicht in Erstarrung und Pessimismus zu verfallen. Die Kirche müsse ein «Haus des Trostes» sein. Christen seien daher aufgerufen, auch dort, wo sie auf Verschlossenheit stiessen, «Hoffnung zuzusprechen, den Entmutigten aufzurichten, das Licht Jesu zu bringen, die Wärme seiner Gegenwart, die Stärkung seiner Vergebung», sagte der Papst.

Weiter mahnte Franziskus die katholische Kirche des Landes, die «unverfälschte Einfachheit des Evangeliums» zu leben. Sie dürfe sich nicht auf «Funktionalismus und der Organisationseffizienz» verlassen. Die Kirche müsse aufnehmen, zuhören und dienen. (cic)

Papst Franziskus und der georgisch-orthodoxe Patriarch Ilia II. in Tiflis | © kna
1. Oktober 2016 | 12:52
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