Fatima
Vatikan

Papst reist zum Fatima-Jubiläum nach Portugal

Rom, 20.3.17 (kath.ch) Papst Franziskus besucht im Mai den Marienwallfahrtsort Fatima in Portugal. Wie der Vatikan am Montag mitteilte, trifft er während der Reise vom 12. bis zum 13. Mai mit dem portugiesischen Staatspräsidenten Marcelo Rebelo de Sousa sowie Ministerpräsident Antonio Costa zu Gesprächen zusammen. Geistlicher Höhepunkt des rund 24-stündigen Aufenthalts ist demnach ein Gottesdienst im Marienheiligtum von Fatima am 13. Mai. Zudem steht eine Begegnung mit Portugals Bischöfen auf dem Programm.

Anlass der 19. Auslandsreise des Papstes ist der 100. Jahrestag der Marienerscheinungen von Fatima. Nach dem französischen Lourdes ist Fatima der meistbesuchte Marienwallfahrtort in Europa. Zuletzt besuchte Franziskus’ Vorgänger Benedikt XVI. Fatima im Jahr 2010. Auch Johannes Paul II. (1978-2005) und Paul VI. (1963-1978) reisten dorthin.

Neben geplanten Besuchen in Ägypten Ende April und Kolumbien im September ist die Stippvisite in Portugal die dritte bislang offiziell bekannte Auslandsreise des Papstes in diesem Jahr.

Maria erschien drei Hirtenkindern

In der Nähe der Kleinstadt zwischen Lissabon und Coimbra berichteten 1917 drei Hirtenkinder im Alter zwischen sieben und zehn Jahren, ihnen sei die Gottesmutter Maria erschienen. Die erste Erscheinung fand demnach am 13. Mai statt; das Ereignis wiederholte sich im Monatsrhythmus über ein halbes Jahr. Durch Mundpropaganda wurden die Kinder und der Ort berühmt.

Während der Erscheinung am 13. Juli 1917 sprach Maria nach Angaben der Kinder erstmals jene Prophezeiungen aus, die als «Geheimnisse von Fatima» bekanntwurden. Laut einer 1941 verfassten Niederschrift der Seherin und späteren Ordensfrau Lucia dos Santos (1907-2005), die als einzige der drei Kinder das Erwachsenenalter erreichte, enthielt der erste Teil die Vorhersage eines weiteren Weltkrieges. Das zweite Geheimnis bestand laut Lucia darin, dass Russland sich nach einer Weihe an das «Unbefleckte Herz Mariens» bekehren werde.

Drittes Geheimnis

Den dritten Teil der Weissagung schrieb Lucia 1944 nieder und verfügte, dass der Text nicht vor 1960 veröffentlicht werden dürfe. Erst Johannes Paul II. publizierte das «dritte Geheimnis» anlässlich der Seligsprechung der Seher Jacinta und Francisco am 13. Mai 2000. Der Text enthält auch die Vision eines «Bischofs in Weiss», der von Schüssen getroffen zusammenbricht. Schwester Lucia und Johannes Paul II. sahen darin einen Bezug auf das Papstattentat vom 13. Mai 1981.

Das offizielle Motto der Reise von Papst Franziskus lautet «Com Maria, Peregrino na esperanca e na paz» (Mit Maria, Pilger in Hoffnung und in Frieden). Das Logo ziert ein Rosenkranz, der in Herzform gelegt ist. Die Madonna von Fatima hatte während ihrer Erscheinungen zum regelmässigen Rosenkranz-Gebet ermutigt. (cic)

 

 

Fatima | © flickr agostinho lopes
20. März 2017 | 16:10
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