Papst Franziskus wäscht an Gründonnerstag Häftlingen die Füsse, 2019.
Vatikan

Papst predigt im Gefängnis und wäscht zwölf Insassinnen die Füsse

Papst Franziskus hat in einem Frauengefängnis bei Rom den traditionellen Gründonnerstag-Gottesdienst gehalten. Nach einer kurzen, improvisierten Predigt über das Thema Vergebung wusch er zwölf weiblichen Insassen symbolisch die Füsse. Einige der Frauen weinten bei der Zeremonie, die der 87-Jährige im Rollstuhl verrichtete.

Danach hatte der Papst bei der Messfeier in Erinnerung an das Letzte Abendmahl Jesu den Vorsitz in einer improvisierten Gefängniskapelle inne. Die schlichte Feier mit Gitarrenbegleitung wurde mit Lautsprechern auf den Innenhof des Gefängnisses übertragen, wo weitere weibliche Häftlinge sowie Wärterinnen den Gottesdienst mitfeierten. In den Fürbitten wurde auch für jene gebetet, die sich in der Haft das Leben genommen haben.

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Berühmtester Insasse: Papstattentäter Ali Agca

Im Frauengefängnis Rebibbia im Osten Roms verbüssen derzeit rund 350 Frauen eine Haftstrafe. Im benachbarten Männergefängnis sitzen etwa 2000 verurteilte Straftäter ein.

Berühmtester Insasse war der Papstattentäter Ali Agca, den Papst Johannes Paul II. 1983 in Rebibbia besuchte und ihm seine Tat verzieh. Im Mai 2020 sorgte Rebibbia landesweit für Schlagzeilen, als dort während der Corona-Pandemie ein grösserer Gefängnisaufstand mit harter Hand niedergeschlagen wurde. (cic)


Papst Franziskus wäscht an Gründonnerstag Häftlingen die Füsse, 2019. | © KNA
28. März 2024 | 17:23
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