Papst: «Logik des Marktes» taugt nicht im Kampf gegen Hunger

Zum Welternährungstag am Mittwoch hat Papst Franziskus einen rein marktwirtschaftlichen und profitorientierten Umgang mit Nahrungsmitteln kritisiert. Er plädierte für einen Lebensstil, der durch Mässigung, Enthaltsamkeit, Selbstdisziplin und Solidarität geprägt werde.

«Der Kampf gegen Hunger und Fehlernährung wird nicht enden, solange die Logik des Marktes vorherrscht und man um jeden Preis nach Profit strebt», so das Kirchenoberhaupt in einer Botschaft an den Generaldirektor der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), Qu Dongyu.

Gleichzeitig wies der Papst auf die grosse Zahl hungernder wie fehlernährter Menschen hin. Während 820 Millionen Menschen noch immer unter Hunger litten, seien 700 Millionen übergewichtig – und dies nicht allein in wohlhabenden Ländern. Viele Menschen in armen Ländern imitierten Ernährungsmoden aus dem Norden, so dass auch im Süden Diabetes, Gefässerkrankungen sowie Magersucht und Bulimie zunähmen.

Dankbar sein «für das Geschenkte»

Franziskus mahnte eine Bekehrung zu einem «einfacheren und nüchternen Leben» an. Die Früchte der Schöpfung dürfen nicht auf «Objekte von Nutzen und Herrschaft» reduziert werden, so der Papst weiter. Notwendig sei ein Lebensstil, «der dankbar ist für das Geschenkte» und durch Mässigung, Enthaltsamkeit, Selbstdisziplin und Solidarität geprägt werde.

1946 Uno-Ernährungsorganisation gegründet

Der Welternährungstag wird jedes Jahr am 16. Oktober begangen. Er erinnert an die Gründung der Uno-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation mit Sitz in Rom im Jahr 1946 und soll auf die Millionen Hungernden weltweit aufmerksam machen. Das Motto des diesjährigen Aktionstages, «Our Actions Are Our Future. Healthy Diets for a #Zero Hunger World», verweist auch auf das Problem von Fehlernährung und Übergewicht. (cic)

Die Früchte der Schöpfung dürfen nicht auf «Objekte von Nutzen und Herrschaft» reduziert werden, findet Papst Franziskus. | © Pixabay/Pexels, Pixabay License
16. Oktober 2019 | 14:27
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