Taizé-Jugend reist an (hier zu einem Treffen in Rom)
Schweiz

Papst grüsst ökumenisches Treffen in Basel – «Begegnung leben»

Basel, 28.12.17 (kath.ch) Papst Franziskus hat die Teilnehmer des 40. Europäischen Jugendtreffens der christlichen Gemeinschaft von Taizé zum ökumenischen Miteinander ermutigt. Am Donnerstag reisen gegen 20’000 Teilnehmer aus ganz Europa in Basel zum Endjahres-Treffen der Gemeinschaft an.

Der Heilige Geist solle den jungen protestantischen, katholischen und orthodoxen Christen helfen, sich gegenseitig an der Vielfalt ihrer geistlichen Gaben zu erfreuen, heisst es im Grusswort des Papstes, das der Vatikan am Donnerstag vor Beginn des Treffens veröffentlichte. Sie sollten zeigen, «dass das Evangelium uns vereint» jenseits der «Verletzung unserer Spaltungen», heisst es im Schreiben.

Das Jugendtreffen im Dreiländereck Basel beginnt am Donnerstabend. Über Silvester und Neujahr werden insgesamt gegen 20.000 junge Christen aus mehr als 45 Ländern erwartet. Im Mittelpunkt der Begegnungstage mit Gebet und Gottesdiensten stehen der Einsatz für Frieden und Solidarität.

Eine lange Tradition

Seit 1978 finden neben den dauerhaft im Dorf Taizé in Burgund angebotenen Begegnungen jährliche Grossveranstaltungen in europäischen Städten statt. In diesem Jahr wird das Jugendtreffen mit Basel erstmals in einem Dreiländereck organisiert. Beteiligt sind christliche Gemeinden in der Schweiz, in Frankreich und in Deutschland.

Die Gemeinschaft von Taizé steht für eine Aussöhnung zwischen den Konfessionen, für europäische Verständigung und einen einfachen Lebenswandel. Der kleine Ort im Burgund ist Sitz einer Bruderschaft, die zum Treffpunkt für Jugendliche aus aller Welt wurde. Ihr gehören rund 100 Männer aus mehr als 25 Ländern und aus verschiedenen evangelischen und der katholischen Kirche an.

Seit im August 1974 Zehntausende zu einem «Konzil der Jugend» nach Taizé kamen, veranstalten die Brüder regelmässig Jugendtreffen in allen Teilen der Welt. Geleitet wird die Gemeinschaft von dem deutschen Katholiken Frère Alois. Der 63-jährige Schwabe ist Nachfolger des Gründers Frère Roger Schutz (1915-2005).

Funktionierendes länderübergreifendes Zusammenwirken

«Jugendliche sollen erleben, dass es in Europa Regionen gibt, in denen die Zusammenarbeit über Ländergrenzen hinweg bereits selbstverständlich geworden ist», sagte der Prior der Taizé-Gemeinschaft, Frère Alois, vor dem Treffen in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur in Deutschland. «Wir wollen dazu ermutigen, auch die positiven Entwicklungen in unserer Gesellschaft zu sehen und diese voranzutreiben.»

Frère Alois beschrieb einen Zusammenhang zwischen aktueller «Europamüdigkeit» und der «Verdunstung des Glaubens» in weiten Teilen Europas. Die Kirchen trügen die Verantwortung dafür, dass junge Menschen den Glauben «neu, tiefer und persönlicher» leben könnten. »Wer das entdeckt, der wird sich auch stärker für Europa engagieren«, so der Prior.

Herausforderung Logistik

Die logistischen Herausforderungen sind vielfältig: 84 Sonderzüge der Schweizer Bahnen SBB, 18 der französischen SNCF sowie 125 Sonderbusse fahren in diesen Tagen. Ein Abonnement für die öffentlichen Verkehrsbetriebe gilt grenzübergreifend in der gesamten Region. Sieben Tonnen Brot, 130’000 Äpfel und Mandarinen, 50’000 Flaschen Wasser werden bereitgestellt.

Während des Treffens finden die gemeinsamen Gebete am 29. und 30. Dezember um 13 Uhr in acht grossen Innenstadtkirchen von Basel statt, und vom 28. bis 31. Dezember um 19 Uhr gleichzeitig in der St. Jakobshalle, der St. Jakob-Arena und dem Basler Münster.

Jeden Abend wird sich Frère Alois in einem der Gebetsorte an die Jugendlichen wenden. Dabei nimmt er auf die von ihm vorgestellten «Vorschläge für 2018 – Eine Freude, die nie versiegt» Bezug. (kna/gs)

Taizé-Jugend reist an (hier zu einem Treffen in Rom) | © Pascal Deloche Keystone
28. Dezember 2017 | 16:58
Lesezeit: ca. 2 Min.
Teilen Sie diesen Artikel!