Duttweiler-Institut sieht Papst als weltweit einflussreichsten Vordenker

Rüschlikon ZH, 7.12.16 (kath.ch) Papst Franziskus hat es zum dritten Mal auf Platz eins der weltweit führenden Vordenker geschafft. Auf Platz zwei in seiner Rangliste hat das Gottlieb Duttweiler-Institut (GDI) den Dalai Lama gesetzt. Und mit Benedikt XVI. auf Platz sechs ist eine weitere Persönlichkeit aus der Welt der Religionen an der Spitze. Auch auf der Schweizer Rangliste figurieren Menschen mit religiösem Hintergrund.

Das GDI hat seine «Global Thoughtleader»-Untersuchung dieses Jahr zum fünften Mal durchgeführt, heisst es in einer Spezialausgabe des «NZZ-Folios» (Dezember 2016/Januar 2017).

Papst Franziskus landete bereits 2014 und 2015 auf Platz eins, während sein Vorgänger Benedikt XVI. im vergangenen Jahr Platz 15 einnahm. Das religiöse Oberhaupt der Tibeter rangierte 2015 auf Platz acht.

Mehr als 200 Denker untersucht

Die Rangliste wurde dieses Mal in Zusammenarbeit mit dem NZZ Folio und dem Online-Portal «TheWorldPost» erstellt. Dabei seien mehr als 200 Denker aus aller Welt auf ihren Einfluss in der englischsprachigen «Infosphäre» untersucht worden, heisst es im NZZ-Folio. Das GDI hat dazu das Gewicht der Persönlichkeiten «im globalen Gespräch» mit Hilfe einer Computersoftware ermittelt.

Wer die Gedanken der Menschen bewege, müsse Spuren in ihren Äusserungen hinterlassen. «Und für den Teil der Äusserungen, der öffentlich zugänglich ist, lässt sich messen, wie zentral einzelne Personen dabei sind», erklären Karin Frick, Forschungsleiterin am GDI-Institut, und Detlef Gürtler, Chefredaktor des Magazins «GDI-Impuls», im NZZ-Folio.

Dass in der globalen Rangliste das Schwergewicht auf der Religion liege, führt das GDI darauf zurück, dass Glaubensfragen ein globales Phänomen seien. Nicht berücksichtigt wurden aktive Politiker und mit Ausnahmen Manager und Unternehmer. Ausschliessen wollte das GDI damit diejenigen Personen, «deren Einfluss nicht so sehr auf ihre Gedanken, sondern auf ihre Position zurückzuführen ist», schreibt Gürtler im NZZ-Folio.

Hans Küng nach Christoph Blocher

Auch auf der Schweizer Rangliste finden sich Personen mit religiösem Hintergrund. Auf Platz 12, unmittelbar nach dem SVP-Politiker Christoph Blocker, figuriert der Schweizer Theologe Hans Küng. Der frühere Einsiedler Abt Martin Werlen hat es auf Platz 23 geschafft. Der Zürcher Obdachlosenpfarrer Ernst Sieber liegt auf Platz 81. Weniger einflussreich als der reformierte Pfarrer sind demnach die beiden führenden Köpfe des Islamischen Zentralrats Schweiz (IZRS). Sprecher Qaasim Illi belegt Platz 87, der IZRS-Präsident Nicolas Blancho Platz 94. Im Ranking werden die beiden als Aktivisten bezeichnet.

Im globalen Ranking findet sich Küng übrigens auf Platz 88. Der Theologe gehört seit Beginn der Erhebungen durch das GDI im Jahr 2012 zu den einflussreichsten Vordenkern der Welt. (bal)

7. Dezember 2016 | 15:14
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