Ukrainer und griechisch-katholischer Priester: Nazar Zatorskyy.
Schweiz

Orthodox und doch katholisch: Die ukrainische griechisch-katholische Kirche

Seit Putins Angriffskrieg ist Nazar Zatorskyy auf allen Kanälen präsent. Der Priester der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche arbeitet in der Schweiz – in Freiburg, Basel und Zürich. Underkath-Moderatorin Carmela Bonomi will von ihm wissen, wie katholisch seine Kirche ist – und wie sich der Krieg aufs Glaubensleben auswirkt.

Silvan Maximilian Hohl

Die ukrainische griechisch-katholische Kirche ist ein Teil der katholischen Kirche, erklärt Nazar Zatorskyy im Interview mit Carmela Bonomi. Deshalb sei Franziskus als Oberhaupt der gesamten katholischen Kirche auch ihr Papst.

Byzantinischer Ritus

Die ukrainische griechisch-katholische Kirche feiert die Liturgie im byzantinischen Ritus. Deshalb gleiche ihr Gottesdienst auch dem der orthodoxen Kirchen. Tausend Jahre lang wurde die slawische Sprache verwendet. Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil werden die meisten Gottesdienste jedoch in ukrainischer Sprache gefeiert, berichtet Zatorskyy.

Wie bei den unierten Kirchen üblich, gibt es auch in der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche keinen Pflichtzölibat. Verheiratete Männer könnten Diakon und Priester werden. Bereits geweihte Priester dürfen aber nicht mehr heiraten, erzählt Zatorskyy.

Kirche in Zeiten des Krieges

«Die ukrainische griechisch-katholische Kirche versucht, den Menschen im Krieg auf unterschiedliche Weise zu helfen», sagt der bischöfliche Beauftragte. Viele Kirchgemeinden sammelten Gelder für Hilfsprojekte. Die Kirche sei eine wichtige Anlaufstelle für die Flüchtlinge in der Schweiz. Die Zahl der Gläubigen habe seit dem 24. Februar 2022 stark zugenommen – und sich teilweise sogar vervierfacht.


Ukrainer und griechisch-katholischer Priester: Nazar Zatorskyy. | © Christian Merz
21. November 2022 | 08:44
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