Schweiz
«Oosterhuis’ Sprache ist zeitgemäss und bildhaft»
Der Tod des holländischen Lieddichters Oosterhuis erschüttert auch die Schweizer Kirchenmusikszene: Mario Pinggera und Udo Zimmermann sehen eine grosse Bedeutung der Lieder für die heutige Zeit – vor allem könnten sie auch kirchenferne Menschen ansprechen.
Sarah Stutte
«Huub Oosterhuis gehört seit Jahrzehnten zum Standardrepertoire in der Schweizer Kirchenmusik, auch für die Chöre», erklärt Mario Pinggera, Pfarrer von Richterswil und Dozent für Kirchenmusik an der Theologischen Hochschule Chur.
Einige von Oosterhuis’ Liedern würden sich im Schweizer Kirchengesangbuch wiederfinden, beispielsweise «Ich steh vor dir mit leeren Händen». Der Kirchenmusiker Udo Zimmermann ergänzt: «Ferner die Lieder «So lang es Menschen gibt es Erden» sowie «Die Nacht geht zu Ende». Zimmermann ist zudem Präsident des Kirchenmusikverbandes des Bistums Chur. Ihn lassen Oosterhuis Texte «still und nachdenklich» werden.
Zeitlose Lieder
Auch Mario Pinggera kennt die Lieder und Texte von Oosterhuis selbst gut. «Sie sind zeitlos. Inhalt und Qualität stimmen. Sie eignen sich auch gut als Thema in meinen Vorlesungen an der Theologischen Hochschule Chur, sowie in den Gesangseinheiten des Pastoralkurses», meint er.
Dem kann Udo Zimmermann nur zustimmen. «Die Texte von Huub Oosterhuis sprechen den heutigen Menschen direkt an. Sein Gottesbild ist ein menschenfreundlicher, unbegreiflicher, tröstender Gott», sagt er. Die Sprache von Oosterhuis sei zeitgemäss und bildhaft, so Zimmermann.
«Seine Theologie spricht zweifelnde, suchende Menschen an: «Wie ist dein Name, wo bist du zu finden? Ewiger Gott, wir wollen dich sehn. Gib du uns heute ein Zeichen der Liebe», zitiert der Zürcher Kirchenmusiker ein Lied des Holländers. Zimmermann findet, dass es im Kirchengesangbuch noch zu wenig Lieder von Oosterhuis gibt.
Worte geben Hoffnung
Er wäre sehr dafür, dass diese auch in der Schweiz vermehrt gesungen würden. «Dafür spricht, dass sich durch die Texte von Huub Oosterhuis auch kirchenferne Menschen ansprechen lassen. Seine Worte geben Hoffnung. Hoffnung, die wir so nötig brauchen.»
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