Oberin Nicole Glenz von St. Ursula in Brig mit den Mitschwestern Christa Erni und Pushpa Kommattam
Zitat

Oberin Glenz: «Wir sind optimistisch, dass es menschlich zu und her geht»

Am 1. November soll die geplante Asylunterkunft im ehemaligen Gästehaus des Klosters St. Ursula in Brig eröffnet werden. Oberin Nicole Glenz zeigt nun Verständnis für den Widerstand in der Bevölkerung und die grassierenden Ängste.

«Ich denke, das ist so normal, dass wenn etwas Fremdes kommt, man zuerst einmal Angst hat. Und nachher muss man genau hinsehen: Hat die Angst mich, oder habe ich Angst? Und wenn ich die Angst habe, dann kann ich sie auch mal anschauen. Ja, genau darüber habe ich in den letzten Tagen mit den Schwestern geredet: Dann fange ich auch eher an zu fragen, wo könnte ich helfen? Wo könnte ich etwas bieten, dass sie [Anm. d. Redaktion: die Geflüchteten] sich wohlfühlen?

Die Oberin wird auch danach gefragt, wie sie die Zukunft des Klosters sieht:

«Wir sind uns dessen bewusst, dass sowohl die älteste Schwester wie auch unsere jüngste sterben kann. Wir sind neugierig, was der Herrgott aus uns macht. Wir versuchen, eine Vision zu haben, das ist aber nicht so einfach, weil sich die Situation ständig ändert und die Schwestern mit ihren Fähigkeiten abnehmen. Ich werde auch älter.»

Auf die Frage, ob die Umnutzung des Gästehauses im Sinne der Schwesterngemeinschaft sei, meint Nicole Glenz:

«Sie ist in unserem Sinn und Geist, aber ich weiss auch, wie schwierig es für den Staat ist, das alles zu managen. Unser Wunsch wäre es, dass es menschlich zu und her geht. Wir sind aber optimistisch.»

Nicole Glenz, Oberin der Ursulinen in Brig, spricht im SRF-Regionaljournal über die Umnutzung des ehemaligen Gästehauses, deren Planung und Durchführung im Wallis für Kritik gesorgt hat. (sas)


Oberin Nicole Glenz von St. Ursula in Brig mit den Mitschwestern Christa Erni und Pushpa Kommattam | © zVg
7. Juni 2023 | 14:00
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