Füreinander da sein
Vatikan

Nach Kolumbien-Reise ruft Papst zur Versöhnung auf

Rom, 13.9.17 (kath.ch) Papst Franziskus hat Christen weltweit zu mehr Engagement für Frieden und Versöhnung aufgerufen. Als Jünger Jesu müssten sie «stets bereits sein, den ersten Schritt zu tun und seine Liebe zu bringen», sagte er bei seiner Generalaudienz am Mittwoch.

Seine Ansprache in der Generalaudienz widmete der Papst einem Rückblick auf die fünftägige Visite in Kolumbien. Seit Montag ist er zurück. Dabei dankte er für den Friedensprozess in dem lateinamerikanischen Land, der in den vergangenen Jahren «mit Gottes Hilfe begonnen und vorangebracht» worden sei.

«Es ist offensichtlich, dass der Teufel das Volk spalten wollte, um das Werk Gottes zu zerstören; aber ebenso offensichtlich ist die Liebe Christi, seine unendliche Barmherzigkeit stärker als Sünde und Tod», sagte der Papst.

Kirche immer noch Thema

Der über vier Jahre ausgehandelte Friedensschluss zwischen der FARC-Guerilla und der kolumbianischen Regierung war in einem Referendum vergangenen Oktober mit etwas mehr als der Hälfte der Stimmen abgelehnt worden. Erst eine nachgebesserte Version fand Ende November die Billigung des Kongresses. Gesellschaft und Kirche sind weiterhin in der Frage der Bestrafung und der sozialen Integration ehemaliger FARC-Kämpfer geteilt.

Christsein als «Garantie für Frieden»

Dass Kolumbien ein stark christlich geprägtes Land sei, mache die Tragödie des Konflikts noch schmerzlicher, sei zugleich aber auch eine «Garantie für den Frieden» und ein sicheres Fundament für den Wiederaufbau, sagte der Papst. Die Sehnsucht nach Leben und Frieden spreche aus den Augen der unzähligen Kinder und jungen Menschen, die er in Bogota und den anderen Städten des Landes gesehen habe, so Franziskus.

Stolze Eltern Kolumbiens

In einer spontanen Einlassung sagte der Papst, besonders bewegt hätten ihn bei dem Besuch in Kolumbien die Eltern, die ihm ihre Kleinkinder entgegengehalten hätten, damit er sie segne. Dabei habe er zugleich den Stolz der Mütter und Väter gespürt. «Ich dachte: Ein Volk, das Kinder haben und sie mit Stolz, mit Hoffnung zeigen kann, so ein Volk hat Zukunft», sagte er. (cic)

Füreinander da sein | © pixabay.com CC0
13. September 2017 | 16:38
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