Sternsinger unterwegs.
Schweiz

Missio empfiehlt: Sternsinger sollen draussen singen

Letztes Jahr der erste Corona-Winter, dieses Jahr die Omikron-Variante: Schwierige Zeiten fürs Sternsingen. Sonja Lofaro von Misiso verbreitet dennoch Optimismus.

Eva Meienberg

Ist dieser Winter fürs Sternsingen einfacher oder schwieriger als letztes Jahr?

Sonja Lofaro*: Letztes Jahr war die Schwierigkeit: Es war die erste Pandemie für uns. Dieses Jahr gibt es zwar die Impfung, aber die Herausforderung ist ebenfalls gross, weil die Fallzahlen in den letzten Wochen rapide gestiegen sind. Aber wir haben Erfahrungswerte vom letzten Jahr und wissen: Wir brauchen einen Plan A und einen Plan B.

«Viele Gruppen sagen: Wir halten am Sternsingen fest.»

Was hören Sie von der Basis?

Lofaro: Viele Gruppen sagen: Wir halten am Sternsingen fest – mit den entsprechenden Sicherheitsmassnahmen. Vor einem Jahr waren die Menschen da etwas zaghafter. Nun überwiegt der Optimismus. Wir ermuntern die Gruppen, nicht abzusagen, sondern auch nach Alternativmöglichkeiten zu suchen.

Sonja Lofaro ist bei Missio für die Aktion Sternsingen verantwortlich.
Sonja Lofaro ist bei Missio für die Aktion Sternsingen verantwortlich.

Wie sehen Alternativmöglichkeiten aus?

Lofaro: Manche Gruppen setzen auf ein digitales Segensvideo. Es gibt auch die Möglichkeit, über eine Briefkollekte Geld zu sammeln. Man kann einen Umschlag mit Bargeld im Pfarrbüro abgeben. Oder über TWINT spenden. Andere Gruppen arbeiten mit Bäckereien zusammen: für den Dreikönigskuchen, von dem auch Geld in unsere Projekte fliesst.  Andere gehen nicht von Haus zu Haus, sondern auf einen Platz und singen draussen.

«Die Menschen kleben oder schreiben mit Kreide den Segen auf die Türen.»

Wie kommt der Segensspruch «Christus Mansionem Benedicat», «Christus segne dieses Haus» an die Tür, wenn die Sternsinger nicht mehr persönlich vorbeikommen?

Lofaro: Der Aufkleber mit dem Segensspruch kommt auf unterschiedliche Weise in die Häuser. Er wird in Gottesdiensten verteilt, Nachbarn oder Freundinnen bringen ihn vorbei, Sternsingergruppen werfen ihn in den Briefkasten. Eine Pfarrei macht einen Versand mit 5’700 Segensklebern. Missio hat fast 200’000 Exemplare per Post verschickt. Die Menschen kleben oder schreiben mit Kreide den Segen auf die Türen. Das ist auch gut so! Übrigens: das ganze Material von Missio ist bereits gesegnet.

Für Gruppen, die durch die Strassen ziehen wollen: Sollen die mit oder ohne Maske singen?

Lofaro: Wir empfehlen, mit Maske zu singen, wo der Abstand nicht eingehalten werden kann. Und wir empfehlen, nicht in die Wohnungen oder Häuser hineinzugehen.

* Die Religionspädagogin Sonja Lofaro (37) leitet seit Mai 2021 den Bereich Kinder und Jugend bei Missio. Die Empfehlungen zu Sternsingen in Corona-Zeiten finden sich hier.


Sternsinger unterwegs. | © Christian Merz
27. Dezember 2021 | 05:00
Lesezeit: ca. 1 Min.
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