Migranten auf Malta schreiben Papst Franziskus offenen Brief

In einem offenen Brief danken Migranten auf Malta Papst Franziskus für sein Interesse an ihrer Situation. Sie leben im «Friedenslabor», das 1971 nach Papst Johannes XXIII. benannt wurde.

«Tag für Tag hoffen wir auf das Beste. Ich muss sagen, dass die Nachricht von Ihrem Kommen unsere Hoffnungen, dass Träume Wirklichkeit werden, mehr als je zuvor geweckt hat», heisst es im Brief, aus dem die «Times of Malta» zitiert. Autor des Briefes ist Livingstone Ngetuny, ein Student aus Kenya, der im «Johannes XXIII. Friedenslabor» auf der Insel lebt und arbeitet.

Ein Himmel aus Zelten

Das Friedenslabor sei «ein Himmel» ein «wunderschönes Zuhause», auch wenn eine grosse Zahl der Geflüchteten und Migranten in Zelten lebten, so Ngetuny. Darüber hinaus gebe es das «Offene Zentrum», in dem Migranten vorübergehend untergebracht seien.

Im Friedenslabor lebten die Migranten wie eine Familie zusammen. Aber viele, zu viele hätten den Weg nach Malta über das Mittelmeer nicht geschafft. «Sie haben bestätigt, was ich weiss, nämlich dass das Mittelmeer der grösste Friedhof der Welt ist», so Ngetuny.

Menschen sterben aus Ignoranz und Gier

Aufgrund von «Ignoranz und Gier» stürben weiter Menschen auf dem Meer. Er hoffe, dass der Papstbesuch verstärkt auf diese Tragödie aufmerksam mache. «Danke, dass Sie im Namen der Flüchtlinge und Migranten sprechen», heisst es weiter.

Das Friedenslabor wurde 1971 gegründet und nach Papst Johannes XXIII. benannt. Dieser hatte in seiner Enzyklika «Pacem in terris» zu mehr weltweitem Friedenseinsatz aufgefordert. Heute ist das Zentrum ein Wohnort für Migranten und Flüchtlinge. Es wird am Sonntag die letzte Station des am Samstag beginnenden zweitägigen Besuchs des Papstes auf Malta sein. (kna)


Maltas Hauptstadt Valletta. | © Pixabay/MarcinCzerniawski, Pixabay License
1. April 2022 | 17:15
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