Martin Kopp feiert den Gottesdienst zu Ehren der Heiligen Barbara im Gotthardtunnel, Dezember 2022
Schweiz

Martin Kopp wird Priester in Alpnach: «Ich wollte in ein Pfarreiteam eingebunden sein»

Der frühere Generalvikar der Urschweiz, Martin Kopp, wird ab September in Alpnach teilzeitlich als Priester wirken. Er habe noch in der Seelsorge stehen wollen, sagt der 77-Jährige auf Anfrage. Das Pfarreiteam von Alpnach kennt er von seiner Zeit als Pfarradministrator.

Regula Pfeifer

Der Priester Martin Kopp ist mit 77 Jahren noch immer sehr aktiv. Er leitet einen Auffangort für Jugendliche, das Clubhüüs in Erstfeld. Und er springt immer mal wieder im Kanton Uri als Priester ein, wo gerade eine Vakanz herrscht.

Nun übernimmt er neu eine Priesterstelle, und zwar in Alpnach. Der dortige Vikar Joachim Cavicchini wird  Pfarradministrator im bündnerischen Vals. Da eine Nachfolge schwierig zu finden war, organisierte die Alpnacher Kirchgemeinde die Seelsorgedienste neu, wie die «Luzerner Zeitung» schreibt. Es blieben 30 Prozent rein priesterliche Dienste.

«Ich kenne die Leute im Pfarreiteam gut.»

Martin Kopp, ehemaliger Churer Generalvikar für die Urschweiz

Diese übernimmt ab September Martin Kopp. Der ehemalige Generalvikar des Bistums Chur für die Urschweiz übernimmt die Aufgabe gern, wie er gegenüber kath.ch sagt. Er habe eine Aufgabe gesucht, bei der er in ein Pfarreiteam eingebunden und integriert sei. Das sei in Alpnach der Fall.

Martin Kopp im Gespräch – Abschiedsapero für den scheidenden Generalvikar vor der Kirche Goldau
Martin Kopp im Gespräch – Abschiedsapero für den scheidenden Generalvikar vor der Kirche Goldau

Denn bereits als Generalvikar arbeitete Kopp zweieinhalb Jahre als Pfarradministrator der Pfarrei Alpnach. «Ich kenne die Leute im Pfarreiteam gut», sagt er. Das sei auch einer der Beweggründe gewesen, diese Aufgabe anzunehmen.

«Das mag ich schon noch», sagt der 77-jährige Priester. Wichtig seien ihm – zumindest für den üblichen Alltag – klar vereinbarte Einsatzzeiten. Aber selbstverständlich würde er auch im Notfall anreisen, fügt er hinzu. Die halbe Stunde Pendeln wird er per Auto zurücklegen. «Anders ist es nicht gut möglich», sagt er. Mit dem ÖV dauert die Strecke Erstfeld-Alpnach rund zwei Stunden.

Weiterhin für junge Geflüchtete da

Sein Engagement im Clubhüüs in Erstfeld behält Martin Kopp bei. Er leitet die Wohngruppe junger Menschen, hauptsächlich Geflüchtete. «Das Clubhüüs ist mein Lebensort, ich bin immer da, wenn ich nicht irgendwo anders hingehen muss», sagt Kopp. Zu mindestens rund 40 bis 50 Prozent sei er da engagiert.

Martin Kopp mit geflüchteten Jugendlichen.
Martin Kopp mit geflüchteten Jugendlichen.

Allein könnte er das Clubhüüs nicht leiten, sagt Kopp. Das sei nur dank seiner zwei Sozialarbeiterinnen möglich, die gemeinsam eine 70-Prozent-Stelle ausfüllten. «Im Flüchtlingsbereich muss man immer viel organisieren und mit allen möglichen Instanzen in Kontakt sein», so Kopp. Diese Arbeit übernehmen demnach die Sozialarbeiterinnen.

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Martin Kopp feiert den Gottesdienst zu Ehren der Heiligen Barbara im Gotthardtunnel, Dezember 2022 | © Vera Rüttimann
9. März 2024 | 16:00
Lesezeit: ca. 2 Min.
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