Der damalige Weihbischof Marian Eleganti (Mitte) 2015 beim "Marsch fürs Läbe".
Schweiz

«Marsch fürs Läbe» wirbt mit Marian Eleganti für Bedenkzeit vor Schwangerschaftsabbruch

Der diesjährige «Marsch fürs Läbe» will Betroffene dazu ermutigen, sich nicht vorschnell für einen Schwangerschaftsabbruch zu entscheiden. Das Motto «24 Stunden für ein Leben» steht für eine entsprechende Bedenkzeit. Marian Eleganti, emeritierter Weihbischof von Chur, hat an der Kundgebung einen Auftritt.

Barbara Ludwig

Jährlich organisieren Schweizer Abtreibungsgegnerinnen und -gegner ihren traditionellen «Marsch fürs Läbe», der meist in Zürich durchgeführt wird. Dieses Jahr findet der Anlass der Pro-Life-Bewegung am 17. September in Zürich-Oerlikon statt. «Wie bereits im letzten Jahr und auch in anderen Jahren gibt es eine Kundgebung und einen Bekenntnismarsch», teilt Beatrice Gall auf Anfrage mit. Gall ist Medienverantwortliche des «Marschs fürs Läbe».

Noch einmal nachdenken

Mindestens zehn Prozent der Frauen, die einen Schwangerschaftsabbruch durchführen liessen, wollten die Abtreibung rückgängig machen. «Sie realisieren, dass ihr Kind stirbt und sie es nie in den Armen halten werden», so Gall. Deshalb werbe man dieses Jahr für eine Bedenkzeit.

Betroffene sollten sich Zeit nehmen, nach Unterstützungsmöglichkeiten für ein Leben mit Kind suchen, sich überlegen, was sie brauchten, um ein Kind willkommen heissen zu können. «Denk noch einmal nach, bevor du einen solch folgenschweren Schritt wie eine Abtreibung einleitest», heisst es im Programm der Veranstaltung.

Anti-Abtreibungs-Initiativen werden vorgestellt

Damit greift der zwölfte «Marsch fürs Läbe» das Anliegen der Volksinitiative «Einmal darüber schlafen» auf, die vor jedem Schwangerschaftsabbruch einen Tag Bedenkzeit einführen will. Die Initiative wurde im Dezember vergangenen Jahres von den SVP-Nationalrätinnen Andrea Geissbühler (Bern) und Yvette Estermann (LU) lanciert und befindet sich noch im Stadium der Unterschriftensammlung.

Gemäss Programm werden diese Initiative und das gleichzeitig von Geissbühler und Estermann lancierte Volksbegehren «Lebensfähige Babys retten» an der Kundgebung in Zürich-Oerlikon vorgestellt. Letzteres richtet sich gegen Spätabtreibungen. Die Politikerin Yvette Estermann, von Beruf Ärztin, hat an der Kundgebung einen Auftritt. Weiter kommen eine junge Mutter zu Wort sowie ein Arzt, «der sich mit sehr viel Mut für das ungeborene Leben einsetzt», wie die Medienverantwortliche schreibt.

Marian Eleganti mit dabei

Am «Marsch fürs Läbe» halten regelmässig Kirchenvertreter und Geistliche eine Ansprache. Marian Eleganti, der emeritierte Weihbischof von Chur, gehört dieses Jahr erneut dazu. Weiter haben Peter Rahm vom Netzwerk «Gebet für die Schweiz» und der reformierte Pfarrer Jürg Buchegger einen Auftritt.

Verschiedene christliche Organisationen stehen hinter dem «Marsch fürs Läbe». Darunter finden sich die Vereinigung katholischer Ärzte der Schweiz, die katholische Vereinigung «Human Life International Schweiz» (HLI) und die Schweizerische Evangelische Allianz (SEA). Präsident ad interim von HLI-Schweiz ist Roland Graf, Pfarrer in Unteriberg SZ.


Der damalige Weihbischof Marian Eleganti (Mitte) 2015 beim «Marsch fürs Läbe». | © Regula Pfeifer
3. August 2022 | 12:37
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