Ines Schaberger erklärt Maria Empfängnis im kath-Video
Schweiz

Maria Empfängnis: Nicht die Jungfräulichkeit Mariens wird gefeiert

Das Hochfest Maria Empfängnis werde teilweise missverstanden, sagt die Theologin Ines Schaberger im kath.ch-Video. Es gehe hier nicht um Jungfräulichkeit, sondern um die Nähe zu Gott.

«Maria Empfängnis» sei das Hochfest «der ohne Erbsünde empfangenen Gottesmutter Maria», sagt Ines Schaberger im kath-Video zur Serie «Katholische Festtage erklärt».

Ausgangspunkt ist laut der Theologin der Moment im Evangelium, da der Engel Gabriel zu Maria sagt: «Sei gegrüsst, du Begnadete, der Herr ist mit dir». Daraus habe sich in der Kirche im Verlauf der Jahrhunderte die Erkenntnis gebildet, Maria sei begnadet, stehe also Gott besonders nahe.

Daraus zog man den Schluss, sie sei durch ihre Eltern Anna und Joachim ohne Erbsünde empfangen worden. Sie sei also nicht so ins Böse verstrickt worden, wie das die Menschen – ohne persönliche Schuld – sonst würden.

Grosseltern Jesu in der Kuppel der Kathedrale St. Gallen

Dabei weist die Theologin auf das Kuppelgemälde der Kathedrale St. Gallen hin. Dort seien – als seltene Darstellung – die Eltern Mariens zu sehen, also die Grosseltern Jesu.

Das Hochfest Maria Empfängnis wird laut Schaberger erst seit dem 18. Jahrhundert in der Kirche weltweit gefeiert. Und das Dogma der unbefleckten Empfängnis Mariens – also ihrer Jungfräulichkeit – wurde demnach dann Mitte 19. Jahrhundert verkündet. (rp)


Ines Schaberger erklärt Maria Empfängnis im kath-Video | © kath.ch
8. Dezember 2022 | 17:17
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