Luzern: Kirche unterstützt neuen Flüchtlingstreff

Luzern, 8.1.15 (kath.ch) In Luzern öffnet am Freitag, 8. Januar, ein neuartiger Treffpunkt für Einheimische und Migranten seine Türen: Im «Hello Welcome» sollen Begegnung und Austausch möglich werden und Asylsuchende sollen die Möglichkeit haben, eigene Leistungen anzubieten, erklärte Marga Varela, eine der drei Initiantinnen, auf Anfrage von kath.ch. Die katholische Kirche der Stadt Luzern stellt dem neu gegründeten Trägerverein des Projekts einen Raum zur Verfügung und sponsert die Miete.

Das Projekt richte sich nach den Bedürfnissen und Angeboten von Flüchtlingen und Asylsuchenden, so Varela weiter. Deshalb sei es vorerst auf zwei Jahre angelegt. Die Idee sei, dass Migrantinnen und Migranten selber aktiv werden können. Sie nennt als Beispiel einen Lehrer aus Irak, der Kinder von irakischen Familien unterrichten könne.

Laut Konzept könnten auch verschiedene Arten von Weiterbildungen, Lesezirkel, Handarbeiten, Gesprächsrunden und Filmabende stattfinden. Etliche Laptops stünden zur Verfügung, die die Besucher auf ihrem Weg weiterzubringen sollen. Geplant ist laut Varela auch, die Interkulturelle Bibliothek der Stadt Luzern in das Lokal einzubeziehen.

Aktiv eigenen Beitrag leisten

Die Initiantinnen sehen «Hello Welcome» als Beitrag zur Integration. Diese soll nicht nur einseitig als Integration in die Kultur der Schweiz aufgefasst werden. Vielmehr könnten Menschen mit Migrationshintergrund hier auch aktiv einen eigenen Beitrag leisten.

Ob dies auch wirklich einem Bedürfnis entspricht, kann Varela zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen. «Wir stellen das Lokal zur Verfügung und schauen, wie es sich entwickelt». Das Projekt verstehe sich als Pilotprojekt und sei vorerst auf zwei Jahre angelegt. Das Lokal in der Neustadt stellt laut dem Konzept des Vereins «Hello Welcome» die katholische Kirche der Stadt Luzern zur Verfügung, die auch die Kosten von 24’000 Franken jährlich übernimmt. Bislang sind laut Varela 10’000 Franken beisammen, davon 5000 von der Stadt Luzern für ein konkretes Teilprojekt.

Projektleiter mit Migrationshintergrund gesucht

Am 8. und 9. Januar öffnet das Lokal erstmals seine Türen, damit Einheimische und Migranten «sich treffen, miteinander reden und voneinander lernen können», heisst es im Konzept. Vorderhand wird es jeweils am Montagabend und am Freitagnachmittag geöffnet sein. Entstehen soll ausserdem eine Informations- und Anlaufstelle für den Asyl- und Flüchtlingsbereich. Eine Zusammenarbeit mit bereits bestehenden Angeboten von Hilfswerken oder Quartiertreffs sei ebenso angedacht wie regelmässige Treffen mit Verantwortlichen für den Bereich Migration in Stadt und Kanton.

Für die Organisation sind zwei professionelle Teilzeit-Stellen für Projektleiter vorgesehen, vorerst auf ein halbes Jahr befristet. Eine Person – eine Schweizerin – wurde laut Varela bereits gefunden, für die zweite Stelle werde jemand mit Migrationshintergrund gesucht, vorzugsweise ein Mann. (sys)

«Flüchtlinge willkommen»- Demo in Luzern | © Sylvia Stam
8. Januar 2016 | 14:47
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