Liebe statt Zölibat: Priester Marek Szastok darf heiraten
Der Pole Marek Szastok war ein beliebter Priester, der auch mal «An Tagen wie diesen» von den «Toten Hosen» mitsang. Doch dann verliebte er sich in eine Polin und beschloss, kein Doppelleben zu führen. Das Bistum Sitten bestätigt nun: Marek Szastok darf heiraten.
Raphael Rauch
Auch im katholischen Oberwallis gibt’s Priestermangel. Entsprechend gross war die Freude, als 2012 Marek Szastok ins Bistum Sitten stiess. Er stammt aus Polen, ist 1965 in Radzionkowa geboren und wurde 1990 in Kattowitz zum Priester geweiht.
Ein beliebter, nahbarer Kaplan
In Polen war er vor allem in der Jugendarbeit tätig. Im Jahr 2012 kam er nach Naters, wo er ein Einführungsjahr absolvierte und später als Priester wirkte.
Marek Szastok lebte sich schnell ein und galt als beliebter, nahbarer Kaplan. An einer Einweihungsfeier klatschte er begeistert mit, als der Schülerchor «An Tagen wie diesen» der «Toten Hosen» sang.
«Ich habe genug gekämpft»
Mit seiner offenen Art eroberte Marek Szastok schnell die Herzen der Katholikinnen und Katholiken. Und das Herz einer Frau ganz besonders. 2015 teilte das Bistum Sitten mit: «Marek Szastok verlässt das Seelsorgeteam von Naters aufgrund einer Beziehung zu einer Frau. Dies hat er uns in aller Offenheit dargelegt. Das Bistum Sitten war mit ihm in der Folge während längerer Zeit im Gespräch.»
Den Medien teilte Marek Szastok damals mit: «Ich habe genug gekämpft und genug nachgedacht. Ich brauche deshalb auch keine Bestätigung meines Entscheids in den Medien.»
Dispens vom Zölibatsversprechen
Wie das Bistum Sitten im aktuellen Newsletter berichtet, steht nun dem Hafen der Ehe nichts mehr im Wege: «Marek war Priester des Erzbistums Katowice und hat mit seinem zuständigen Bischof mittlerweile eine Dispens vom Zölibatsversprechen beantragt. Die Kongregation für den Klerus in Rom hat diesem Gesuch mit Datum vom 24. März 2022 zugestimmt.»
Marek Szastok werde deshalb vom Zölibat entbunden und könne das Sakrament der Trauung empfangen. «Wir freuen uns über diese Information und wünschen Marek und seiner aus Polen stammenden Partnerin Gottes Segen auf ihrem gemeinsamen Lebensweg», teilt das Bistum Sitten mit. Marek wohnt in der Gemeinde Randa, wie dem Newsletter zu entnehmen ist.
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