Blick auf Appenzell
Schweiz

Landsgemeinde befindet über Ausländerstimmrecht für Kirchgemeinden

Appenzell, 29.4.17 (kath.ch) Appenzell Innerrhoden stimmt am Sonntag über das Ausländerstimmrecht für Kirchgemeinden ab. Wortführer der Befürworter sind die beiden Pfarrer Andreas Schenk, reformiert, und Lukas Hidber, katholisch.

Die Landsgemeinde hat jeweils eine eigene Dynamik, erklärte Hidber gegenüber kath.ch. Von daher sei jede Prognose für die Initiative «freiwillige Einführung des Ausländerstimmrechtes für Kirchgemeinden» ein «Kaffeesatzlesen».

Um diese Initiative sei es im Vorfeld sehr ruhig gewesen, keine Leserbriefe, keine Fragen. Auch bei den Präsentationen der Landsgemeindegeschäfte bei den Sitzungen der verschiedenen Parteien und Verbände. Die politischen Parteien iinklusive der grosse Rat (mit 3 Gegenstimmen) und relevanten Verbände (Gewerkschaft, Arbeitnehmer, Bauernverband etc.) empfehlen bis auf eine Ausnahme alle ein Ja. «Aber wie gesagt: Die Landsgemeinde hat eine eigene Dynamik, da ist alles möglich», warnt der Pfarrer.

Bei einer Annahme der Initiative sei das Ausländerstimmrecht noch nicht eingeführt, es werde den Kirchgemeinden lediglich erlaubt, darüber zu befinden und abstimmen zu können. Bisher sei dies nicht möglich. Deshalb brauche es eine Änderung der Kantonsverfassung und somit muss dieses Geschäft an der Landsgemeinde behandelt werden. «Die allfällige Abstimmung in den Kirchhörinen (Kirchgemeindeversammlungen) ist dann eine andere Diskussion», meint der Pfarrer.

Illustre Zaungäste

Drei bekannte Schweizer Kirchenmänner können die Abstimmung live miterleben. Gemäss Gästeliste werden der Abt von Einsiedeln Urban Federer, der Präsident des schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes Gottfried Locher und Pfarrer Ernst Sieber der Landsgemeinde in Appenzell beiwohnen. (gs)

Blick auf Appenzell | © Georges Scherrer
29. April 2017 | 16:07
Lesezeit: ca. 1 Min.
Teilen Sie diesen Artikel!