Claudia Schüpbach bietet einen Kreistanz an.
Schweiz

Beim Kirchenklangfest Cantars kreisend Gott erfahren: «Die Kirche zeigt die Pracht der Vielfalt»

Claudia Schüpbach (59) wird heute beim Kirchenklangfest Cantars in Dübendorf Kreistänze zum Mittanzen anbieten. Es gehe darum, biblische Texte «mit dem eigenen Körper zu spüren». Die Kirche zeige an diesem Tag auf kreative Art, was sie alles sein könne. 

Jacqueline Straub

Heute ist das Kirchenklangfest Cantars in Dübendorf. Was fasziniert Sie am Kirchenklangfest?

Claudia Schüpbach*: Die Kirche zeigt mit einem breiten Spektrum an Angeboten, wie allumfassend sie ist – das Katholische, das weltumfassende ist da sehr präsent. 

Claudia Schüpbach
Claudia Schüpbach

Sie werden Kreistänze anbieten. Was genau erwartet die Teilnehmenden?

Schüpbach: Die Teilnehmenden werden durch die Musik und die Bewegung eingeladen, ihren Körper zu spüren. Der Bibeltext wird nicht einfach nur sitzend in der Kirchenbank gebetet. Beim Tanzen spüren die Teilnehmenden, wer sie sind. Durch den Tanz des biblischen Textes kommt eine ganz andere Energie auf. 

«Gottes Wort ist für mich wie ein Wegweiser.»

Das Thema Ihrer Kreistänze ist: «Dein Wort ist meinem Fuss eine Leuchte, ein Licht für meine Pfade» (Ps 119). Warum haben Sie sich für diesen Psalm entschieden?

Schüpbach: Gottes Wort ist für mich wie ein Wegweiser, ein Licht, das leuchtet. Als ich mich vor etwa drei Jahren für diesen Psalm entschieden habe, hatte ich eine schwierige Zeit – da hat mich dieser Bibelvers sehr angesprochen und getragen. 

Claudia Schüpbach beim Kreistanz.
Claudia Schüpbach beim Kreistanz.

Wie wird der Kreistanz beim Kirchenklangfest ablaufen?

Schüpbach: Es gibt eine einfache Schrittabfolge, die schnell erlernt werden kann. Dazu ein paar Handbewegungen. Mir ist es wichtig, dass die Teilnehmenden den biblischen Text mit dem eigenen Körper erfahren und sich führen lassen von dem, was der Text mit ihnen macht. Beim Kreistanz geht es darum, den eigenen Körper zu spüren. Jeder hat einen wunderbaren Körper und mit diesem dürfen wir Gott loben. Jedes Gefühl darf mit dem Körper ausgedrückt werden, ob Freude, Trauer oder Angst.

«Seit letztem Herbst biete ich Agapefeiern mit Leib und Seele an.»

Wie lange machen Sie schon Kreistänze?

Schüpbach: Seit 15 Jahren. Ich habe verschiedene Tanzkreise, etwa in Schwerzenbach und in Affoltern am Albis. Alle 14 Tage bin ich zeitweise auch beim Katholischen Frauenbund in Zürich. Seit letztem Herbst biete ich auch Agapefeiern mit Leib und Seele an. Dabei werden biblische Texte und Gebete getanzt. Das ist ökumenisch. 

Zu jedem Tanzkreis dekoriert Claudia Schüpbach eine Tanzkreis-Mitte.
Zu jedem Tanzkreis dekoriert Claudia Schüpbach eine Tanzkreis-Mitte.

Beim Kirchenklangfest gibt es diverse Veranstaltungen. Werden Sie auch an anderen Programmpunkten teilnehmen?

Schüpbach: Auf jeden Fall. Viele Mitwirkende kenne ich aus der Kirchengemeinde. 

«Kirche zeigt, was sie alles sein kann.»

Warum sollte man Ihrer Meinung nach das Kirchenklangfest besuchen?

Schüpbach: Für jene, die unterschiedliche Musik gerne und Interesse an verschiedenen Darbietungen haben, ist das Cantars fast ein Muss. So ein vielfältiges Programm wird selten angeboten. Was ich besonders schön finde: Kirche zeigt, was sie alles sein kann. Kirche ist an diesem Tag eben nicht nur Gottesdienst oder ein Orgelspiel, sondern zeigt sich in der ganzen Pracht der Vielfalt. Dass Kirche sich auf sehr kreative Art präsentiert, freut mich immer wieder.

* Claudia Schüpbach (59) war lange als Katechetin im Seelsorgeraum Dübendorf, Fällanden, Schwerzenbach tätig. Heute ist sie verantwortlich für Taizégebete und Tanzanlässe in der Pfarrei. Das ganze Programm zum Kirchenklangfest Cantars am 21. Mai in Dübendorf finden Sie hier.


Claudia Schüpbach bietet einen Kreistanz an. | © zVg
21. Mai 2022 | 06:55
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