Kloster Einsiedeln: Neubau des Klosterarchivs und der Musikbibliothek

Einsiedeln SZ, 31.3.09 (Kipa) Im Einsiedler Klosterarchiv und der Musikbibliothek lagern Dokumente aus über zehn Jahrhunderten. Platzproblemen und dadurch entstehenden konservatorische Problemen Abhilfe zu schaffen, sei ein Neubau unumgänglich, schreibt das Kloster in einer Medienmitteilung von Dienstag, 31. März. Finanzielle Unterstützung erhält es durch die Mobiliar, die grösste Schweizer Sachversicherung. Die Bauarbeiten dauern voraussichtlich bis 2012.

An einer gemeinsamen Pressekonferenz teilten Mobiliar und Kloster am Dienstag, 31. März, in Einsiedeln mit, dass der Versicherer die Arbeiten unterstützen werde. Er werde während der gesamten Bauzeit mit thematisch abgestimmten Schadenskizzen präsent sein. In welcher Höhe die Versicherung den Neubau unterstütze, wurde nicht bekannt.

Das Kloster Einsiedeln und die Mobiliar unterhalten laut Medienmitteilung seit langem eine «freundschaftliche Geschäftsbeziehung». So hatte die Jubiläumsstiftung der Mobiliar bereits 2007 die Renovation des Marstalles unterstützt. «Diesmal ist unsere Unterstützung keine reine Spende, wir erhalten vom Kloster eine direkte Gegenleistung: Werbefläche», so der Vorsitzende der Mobiliar-Geschäftsleitung Urs Berger.

Der Einsiedler Abt Martin Werlen bekannte sich als «grosser Freund der Mobiliar-Werbung». Kirchenleute könnten von der Mobiliar-Werbung viel lernen, so der Abt: «Die Botschaft auf den Punkt bringen – einfach, eindeutig, kreativ und humorvoll».

Mobiliar-Werbung am Kloster

Während der Bauarbeiten soll eine eigens entworfene, 36 Meter lange Schadenskizze die Archivfassade zieren. Die Sujets der Schadenskizzen seien thematisch abgestimmt und mit der Klosterleitung abgesprochen, heisst es weiter. Bisher vier vorgesehene Motive sollen in regelmässigen Abständen wechseln. Mit dem Neubau soll nach Angaben des Klosters einerseits mehr Platz geschaffen werden, andererseits sollen die Bedingungen zur Konservierung der Bestände optimiert werden.

Die Musikbibliothek Einsiedeln gilt als die siebtgrösste Musikbibliothek weltweit. Die Bestände des Klosterarchivs umfassen etwa einen Laufkilometer, reichen bis ins 10. Jahrhundert zurück und gehören somit zum bedeutendsten Kulturgut der Schweiz. Neben über 2700 Pergamenturkunden beinhaltet das Archiv vor allem Verwaltungsschriftgut, Nachlässe, Pläne und Karten, Fotografien. Informationen zum Klosteralltag, zum Schulbetrieb, zur Pferde- und Viehzucht finden sich ebenso wie zum Leben und Wirtschaften im Dorf Einsiedeln und den weit über die Region verstreuten Einsiedler Besitzungen in der Schweiz und im nahen Ausland.

Ehrgeizige Projekte

Der Neubau von Bibliothek und Archiv sind nicht das einzige Projekt des Klosters: Nicht weniger als sechs aktuelle Projekte mit einem Finanzierungsbedarf von insgesamt 40 Millionen Franken stellte Basil Höfliger, Dekan des Klosters Einsiedeln, im vergangenen Sommer vor. Von neuen Räumlichkeiten für den Klosterladen und das der Schule angegliederte Musikhaus über die Sanierung von Marstall und Klosterplatz bis zu Renaturierungs- und Erneuerungsmassnahmen auf der Insel Ufnau reicht das Spektrum.

Hinweis: Bilder von der Medienveranstaltung stehen auf der Internetseite www.diemobiliar.ch zum Herunterladen zur Verfügung.

(kipa/com/archiv/ak)

31. März 2009 | 17:23
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