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International

Kirche will Versöhnungslotsen im Mittelmeerraum ausbilden

Um Friedensbemühungen im Mittelmeerraum zu stärken, will die katholische Kirche mit einem Modellprojekt Friedenslotsen ausbilden. Vorgestellt wurde das Projekt am Samstag bei dem Treffen katholischer Bischöfe des Mittelmeerraums in Bari.

Die Idee: In sechs Ländern sollen jeweils zwei junge Menschen zwei Jahre lang ausgebildet und begleitet werden, um in ihrer Heimat für Versöhnung arbeiten zu können. Wie der Vorsitzende der Caritas Italien, Francesco Soddu, erklärte, sollen die Modellprojekte in Bosnien, der Türkei, Syrien, dem Libanon, im Heiligen Land und Nordafrika starten. Dabei sollen die paarweise ausgesuchten Jugendlichen jeweils Gruppen angehören, zwischen denen derzeit Spannung bestehen und die der Versöhnung besonders bedürfen.

Ausbildung in Italien

Beginnen soll das Modellprojekt bereits im März unter Beteiligung der katholischen Kirche jeweils vor Ort. Von September bis Juni werden die insgesamt zwölf jungen Menschen nach Italien eingeladen. Dort erhalten sie eine mehrmonatige Ausbildung durch Mitarbeiter der Organisation «Rondine» (Schwalben), die sich für gewaltfreie Konfliktlösungen in Spannungsregionen einsetzt. Wissenschaftlich begleitet werden soll das Projekt von Experten der Universitäten Mailand und Siena.

Hoffnung auf Mentalitätswandel

In der letzten Phase des Projekts sollen die zwölf Lotsen wieder in ihrer Heimatregion wirken und dort, soweit möglich, weiterführende Projekte zur Versöhnung und Minderung von Spannungen initiieren. Das Projekt beruhe auf der Hoffnung, «dass die Jungen Mentalitäten verändern» und dass Menschen sich gegen jene wenden, die zu Spaltung und Hass aufstacheln. (cic)

Taube | © pixabay.com CCO
23. Februar 2020 | 08:48
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