Papst Franziskus während einer Generalaudienz im Jahr 2019
Vatikan

Kirche soll auch in Streitfragen offen sein

Konflikte und Streitfragen in der Kirche müssen nach Aussage von Papst Franziskus durch Dialog gelöst werden. Dafür notwendig seien «aufmerksames und geduldiges Zuhören» sowie sorgfältiges Unterscheiden und Abwägen «im Licht des Heiligen Geistes», sagte er am Mittwoch bei seiner wöchentlichen Generalaudienz auf dem Petersplatz.

Es sei tatsächlich Gottes Geist, der helfe, Verschlossenheiten und Spannungen in den Herzen der Beteiligten zu lösen, sagte Franziskus in seiner Ansprache. Dabei erläuterte er das im Neuen Testament beschriebene Apostelkonzil um das Jahr 45 n. Chr. Der Bericht über den ersten grundlegenden Streit der Christentums – es ging darum, wie viel Christen aus der jüdischen Tora übernehmen sollten – gebe bis heute vor, wie die Kirche Streitfragen angehen müsse.

Nach der Wahrheit suchen

«Dieser Text hilft uns, das Prinzip der Synodalität zu verstehen», so Franziskus. Demnach sollten die Beteiligten «in Liebe nach der Wahrheit suchen» und «im Licht des Heiligen Geistes» zu einer gemeinsamen Lösung kommen.

Auslöser der Debatte zwischen Paulus und Barnabas auf der einen sowie Petrus und Jakobus auf der anderen Seite war die Erfahrung, dass auch Nichtjuden der neuen Gemeinde von Christusgläubigen angehören wollten. Gott habe diesen Heiden, wie sie in der Bibel genannt werden, «die Türen des Glaubens geöffnet», so der Papst.

Deshalb sollten auch heute «Kirchen immer geöffnet sein». Dies sei ein Symbol dafür, wie die Kirche insgesamt sein solle, mahnte Franziskus. (cic)

Papst Franziskus während einer Generalaudienz im Jahr 2019 | © kna
23. Oktober 2019 | 12:13
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