Schweiz
Kein Davidstern: Vandalen besprayen Tessiner Kirche
Unbekannte haben in der Nacht auf den Sonntag die Kirche im Tessiner Dorf Golino besprayt. Ein Anarchismus-A, ein Auge und eine Strichfigur waren an der Aussenwand zu sehen – sowie ein Stern im Kreis. Das ist allerdings kein Davidstern. Das Bistum zeigt sich betroffen.
Die Kirche Sankt Georg in Golino war am Sonntagmorgen mit schwarzer Farbe besprayt. Zu sehen waren an der Aussenwand der Kirche ein Kreuz in einem Kreis, ein Anarchismus-A in einem Kreis, ein Auge und eine Strichfigur.
Anarchistische, nicht jüdische Symbole
Das Kreuz im Kreis sei kein Davidstern, teilte der Schweizerische Israelitische Gemeindebund gegenüber kath.ch mit. Er weist darauf hin, dass der Stern von Golino fünf Ecken hat – im Unterschied zum sechseckigen Davidstern. Eine kurze Recherche zeigt: Ein fünfeckiger Stern wird ebenfalls in der anarchistischen Szene als Zeichen verwendet.
Das Dorf Golino liegt an der Maggia, unweit von Ascona. Die Sprayereien habe der Sakristan als erster entdeckt, berichtete die Tessiner Zeitung «La Regione» am Montag.
«Nach dem Gottesdienst vom Samstagabend war alles in Ordnung», bestätigte Pfarrer Marco Nichetti gegenüber catt.ch. Der Pfarradministrator war am Montagmorgen über den Vorfall informiert worden.
Im Schutz der Dunkelheit
Die Kirche sei auf dieser Seite nicht beleuchtet, berichtet «La Regione» weiter. Geplant sei allerdings eine Beleuchtung. Die Vandalen hätten also im Schutz der nächtlichen Dunkelheit gehandelt.
Bei der Polizei sei Anzeige erstattet worden, ist dem Bericht zu entnehmen. Abgesehen von den Sprayereien wurde nichts beschädigt. Gemäss der Zeitung ist die Kirche damit zum ersten Mal Zielscheibe eines Vandalenaktes geworden.
«Der Vandalismusakt an der Kirche St. Georg in Golino hat uns zutiefst betroffen gemacht», schreibt der Sprecher des Bistums Lugano, Luca Montagner. «Wir drücken der Pfarrei unsere Verbundenheit aus und verfolgen die Entwicklung weiter.» (rp)
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