Katholiken in Kolumbien beten für den Frieden

Bogota/Rom, 27.8.16 (kath.ch) In der kolumbianischen Hauptstadt Bogota beten Katholiken an diesem Wochenende für das Gelingen des Friedensprozesses in dem Bürgerkriegsland. Anlass ist ein Treffen von Gläubigen aus Nord- und Südamerika im Rahmen des Heiligen Jahres. Dazu kommen unter anderen 15 Kardinäle, 130 Bischöfe und 400 Leiter von nationalen Marienwallfahrtsorten nach Bogota, wie der Sekretär der Päpstlichen Kommission für Lateinamerika, Guzman Carriquiri, «Radio Vatikan» berichtete. Das Jubiläum dauert von Samstag bis Dienstag.

Anlässlich des Katholikentreffens für den Doppelkontionent hat Papst Franziskus eine 32 Minuten lange Videobotschaft aufgezeichnet, die am Samstag ausgestrahlt werden soll. Die Feiern hat der lateinamerikanische Bischofsrat Celam gemeinsam mit den Bischofskonferenzen der USA und Kanadas organisiert. Celam-Präsident ist der Erzbischof von Bogota, Kardinal Ruben Salazar.

Kein Grund zu Euphorie

Die katholische Kirche des Landes warnte allerdings vor allzu grosser Euphorie. Im Interview mit dem Radiosender «Caracol» sagte der Vorsitzende der kolumbianischen Bischofskonferenz, Erzbischof Luis Augusto Castro Quiroga, das Abkommen bedeute zunächst nur ein Ende des Krieges. Ein wirklicher und wahrhaftiger Frieden müsse aber erst noch erarbeitet werden. «Dies ist die grosse Aufgabe», so Castro. Dabei müsse die Suche nach der Wahrheit an erster Stelle stehen. «Und das ist sicher die schwierigste Aufgabe.» In einer Erklärung rief die Bischofskonferenz die Kolumbianer zur Teilnahme an der Volksabstimmung auf.

Nach vierjährigen Verhandlungen war in dieser Woche der Text des Friedensabkommens zwischen der kolumbianischen Regierung und der linksgerichteten Guerilla-Organisation Farc veröffentlicht worden. Es soll am 23. September unterzeichnet werden. Am 2. Oktober findet dazu eine Volksabstimmung statt. Der Bürgerkrieg in Kolumbien dauerte rund ein halbes Jahrhundert und kostete rund 300’000 Menschenleben.

Papst Franziskus wird 2017 in Kolumbien erwartet und will dort auch das Konfliktgebiet besuchen.

 

 

27. August 2016 | 14:59
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