Kunstaktion "Luther trifft Zwingli" 2014 in Zürich
Vatikan

Kardinal Koch: Reformationsgedenken als Chance für die Ökumene

Rom, 28.2.17 (kath.ch) Aus Sicht des vatikanischen Ökumene-Verantwortlichen, Kardinal Kurt Koch, kann das gemeinsame Reformationsgedenken eine Chance für die Ökumene sein. Voraussetzung sei jedoch, dass das Jahr 2017 «nicht der Abschluss, sondern der Neubeginn des ökumenischen Ringens» wird. 

Kurt Koch, früherer Bischof von Basel und Präsident des Päpstlichen Rats zur Förderung der Einheit der Christen, hielt an der Päpstlichen Gregoriana-Universität einen Vortrag zum Thema «Die Reformation und die katholische Kirche». Er wies darauf hin, dass das Reformationsgedenken die Möglichkeit biete, eine Auseinandersetzung um die volle Gemeinschaft zwischen Lutheranern und Katholiken zu führen. Koch hatte bereits Anfang Jahr bei einem Vortrag in Deutschland auf die «Chance» des Reformationsgedenkens hingewiesen.

Dankbarkeit, Busse und Hoffnung

Koch betonte laut den am Montag verbreiteten Redeauszügen, dass beim gemeinsamen Reformationsgedenken der «Dreiklang von Dankbarkeit, Busse und Hoffnung» nötig sei, damit die «Symphonie des Reformationsgedenkens» wahrgenommen werden könne. Er würdigte das Zweite Vatikanische Konzil als Reformkonzil, das auch wichtige Forderungen Martin Luthers, etwa die Wiederentdeckung des gemeinsamen Priestertums aller Getauften oder die Feier des Gottesdienstes in der Volkssprache aufgegriffen und eingelöst habe.

Der Kardinal betonte erneut, Luther habe «keineswegs den Bruch mit der Katholischen Kirche und die Gründung einer neuen Kirche gewollt». Es sei ihm vielmehr um die «Erneuerung der ganzen Christenheit im Geist des Evangeliums» gegangen. «Ihm ist es um eine durchgehende Reform der Kirche und nicht um eine Reformation im Sinne der mit ihr schliesslich zerbrochenen Einheit der Kirche gegangen», so Koch. (cic)

Kunstaktion «Luther trifft Zwingli» 2014 in Zürich | © zVg
28. Februar 2017 | 09:13
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