Manuela Weichelt-Picard, Zuger Regierungsrätin (Grüne)
Schweiz

Kanton Zug sucht Wohnraum für Flüchtlinge bei Kirchen und Klöstern

Zug, 23.7.15 (kath.ch) Im Kanton Zug herrscht Mangel an Asylunterkünften. Weil der reiche, aber kleine Kanton ab August nicht genügend Unterbringungsmöglichkeiten hat, ruft Regierungsrätin Manuela Weichelt-Picard (Grüne) Kirchen, Klöster und Religionsgemeinschaften zur Mithilfe bei der Unterbringung von Asylsuchenden auf, wie aus einem Brief von Weichelt-Picard hervorgeht, welcher kath.ch vorliegt.

«Wir ersuchen Sie als christliche Institution um Unterstützung bei der Suche nach geeigneten Unterkünften und Parzellen», schreibt Weichelt-Picard in einem Brief, der Mitte Juli an alle im Kanton Zug beheimateten Religionsgemeinschaften, Landeskirchen und Klöster ging, wie die Regierungsrätin auf Anfrage von kath.ch mitteilte. Aufgrund der aktuellen Entwicklung werde das Staatssekretariat für Migration (Sem) den Kantonen wöchentlich bis zu 1000 Personen zuweisen, schreibt Weichelt-Picard. Für den Kanton Zug bedeute dies, «dass rund 10 bis 12 Personen pro Woche aufgenommen werden müssten». Die wichtigsten Herkunftsländer seien Eritrea, Syrien und Sri Lanka. Bis August verfüge der Kanton noch über genügend Unterbringungskapazität, für die Zeit danach hat der Kanton nun die Suche nochmals intensiviert.

Weichelt-Picard hält auf Anfrage von kath.ch fest, dass der Kanton auch mit weltlichen Institutionen in Kontakt sei. Trotz Sommerferien habe man bereits von vielen Angeschriebenen die Rückmeldung erhalten, «dass sie die Möglichkeiten prüfen werden».

Kanton Bern: Heilsarmee öffnet Ferienheim für Flüchtlinge

Bereits aktiv geworden ist die Heilsarmee im Kanton Bern: In ihrem Ferienheim in Ringgenberg (BE) hat sie dem Kanton ein leer stehendes Ferienheim für die Aufnahme von 80 Flüchtlingen bereit gestellt, wie einer Medienmitteilung vom 21. Juli zu entnehmen ist. Es soll in nächster Zeit in Betrieb genommen werden. An einer Informationsveranstaltung werde die Bevölkerung vor Ort «über den Betrieb und das weitere Vorgehen informiert». Ausserdem würden Begegnungen organisiert, um den oft traumatisierten Menschen Solidarität entgegenzubringen. (sys)

Manuela Weichelt-Picard, Zuger Regierungsrätin (Grüne) | © 2015 zVg
23. Juli 2015 | 15:10
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