Fröhliche Freizeitgestaltung bei der Jubla
Schweiz

Jubla bekommt den Herbert Haag-Preis 2019

Luzern, 30.8.18 (kath.ch) Der Kinder- und Jugendverband «Jungwacht Blauring Schweiz» (Jubla) erhält den Herbert Haag-Preis 2019 zusammen mit dem «Bund der Deutschen Katholischen Jugend». Die Stiftung ehrt damit das «jugendliche, fröhliche, lebensbejahende und weltoffene» Engagement der beiden Jugendverbände, heisst es in der Mitteilung vom 30. August.

Die Jubla Schweiz ist sehr erfreut, diesen Preis zu erhalten, heisst es bei der Jubla auf Anfrage. «Insbesondere freuen wir uns über die Tatsache, dass für die Herbert Haag-Stiftung im Jahr der Jugendsynode die Jugend im Fokus steht.» Dies bedeute eine Anerkennung für die kirchliche Kinder- und Jugendarbeit, das ehrenamtliche Engagement von über 9000 leitenden Jugendlichen und jungen Erwachsenen sowie die Mitbestimmung von Laien in der Kirche.

Auf kreative Weise Kirche leben

Zehntausende junge Menschen kämen wöchentlich in der Schweiz zu kreativem Tun zusammen, «um auf ihre Weise Kirche zu leben», begründet die Stiftung laut Mitteilung ihren Entscheid. In Deutschland seien es gar Hunderttausende. Viele lernten in diesen Jugendverbänden zudem, für andere Verantwortung zu übernehmen. Die «jugendliche, fröhliche, lebensbejahende und weltoffene Art» der beiden Verbände stehe «in heiterem Kontrast zu gängigen Vorstellungen von Kirche».

Die jungen Menschen verstünden sich als «Subjekte der Kirche, die eigenständig lernen, der Bedeutung des Evangeliums für ihr Leben auf die Spur zu kommen.» Die Verbände gingen damit im Geist des Zweiten Vatikanischen Konzils anderen Bereichen der Kirche voran.

Teil der katholischen Kirche

Die Herbert Haag-Stiftung erinnert an die einst nach Geschlechtern getrennten Anfänge der Verbände Jungwacht und Blauring. Diese verstünden sich bis heute als Teil der katholischen Kirche, auch wenn sich inzwischen auch nicht-katholische und nicht-religiöse Menschen bei der Jubla engagierten.

Entsprechend wertet die Jubla den Preis als «grosse Ehre und Anerkennung für eine sinnvolle und hochwertige Freizeitgestaltung für über 30’000 Kinder und Jugendliche.» Er drücke aber auch Wertschätzung dafür aus, dass die Jubla sich der Realität des zunehmenden religiösen Pluralismus in der Gesellschaft stelle, ohne ihre kirchliche Verbundenheit zu verwerfen.

Grossen Namen gleichgestellt

Die Jubla fühlt sich durch den Preis in ihrem Wert für die katholische Kirche vielen grossen, bekannten Namen gleichgestellt, «die sich für eine zukunftsfähige, tolerante und offene Kirche eingesetzt haben.» Frühere Preisträger waren etwa Leo Karrer, Walter Kirchschläger, Leonardo Boff, aber auch Gruppierungen wie der Schweizerische Katholische Frauenbund oder das Pilgerprojekt «Für eine Kirche mit den Frauen».

In einer Reihe mit ihnen genannt zu werden, sei ein Kompliment und eine Bestärkung, aber auch eine Verpflichtung, so die Jubla. Sie deutet den Preis auch als Zeichen dafür, «dass es in der katholischen Kirche Stimmen gibt, die mutig in eine hoffnungsvoll  Zukunft blicken und die Jubla dabei als wichtigen Akteur und Jungbrunnen der Kirche sehen.»

Einsatz für gerechte und soziale Welt

Der zweite Preisträger, der «Bund der Deutschen Katholischen Jugend», 1947 gegründet, ist laut Mitteilung einer der grössten Jugendverbände Deutschlands – er zählt 17 katholische Jugendverbände mit rund 660’000 Mitgliedern. Der Bund wolle Mädchen und Jungen «zu kritischen Urteil und eigenständigem Handeln aus christlicher Verantwortung befähigen», etwa zum Einsatz für eine gerechte und solidarische Welt.

Der Herbert-Haag-Preis ist mit 15’000 Franken beziehungsweise 10’000 Euro dotiert.  Die Preisverleihung findet am 24. März 2019 in Luzern statt. Der Preis «für Freiheit und Menschlichkeit in der Kirche» wurde gestiftet von Herbert Haag (1915-2001), Professor für Altes Testament an der Universität Tübingen. Mit dem Preis werden Personen und Institutionen ausgezeichnet, die sich für Freiheit in der Kirche einsetzen. Er wird seit 1985 jährlich verliehen. (sys)

Fröhliche Freizeitgestaltung bei der Jubla | © Jubla Schweiz
30. August 2018 | 17:21
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