Island: Papst nimmt Rücktritt von Bischof Bürcher an

Reykjavik, 18.9.15 (kath.ch) Papst Franziskus hat den Rücktritt von Pierre Bürcher (70) als Bischof von Reykjavik angenommen. Das teilt der Bischof am Freitag, 18. September mit. Sein Nachfolger in Island ist der Kapuziner David Bartimej Tencer, Pfarrer in Island. Bürcher bleibt bis zur Amtseinführung seines Nachfolgers am Samstag, 31. Oktober, im Amt.

Nach einundzwanzig Jahren Bischofsdienst in der Schweiz und in Island verlässt Bischof Bürcher aus Gesundheitsgründen «ein junges und erfreulicherweise wachsendes Bistum» in Island, heisst es in der Mitteilung. Als emeritierter Bischof wird Bürcher der Kirche weiter dienen. Im Einverständnis mit dem Patriarchen von Jerusalem hat er sich entschieden, für eine Zeitlang und für einen Teil des Jahres im Heiligen Land zu leben.

Dort will er sich dem Gebet widmen und nach Möglichkeiten Exerzitien und Wallfahrten organisieren, um die Christen im Heiligen Land zu unterstützen, wie er es seit Beginn seines Priesterdienstes schon gepflegt hatte. Den anderen Teil des Jahres wird er in der Schweiz bei den Dominikanerinnen im Frauenkloster St. Peter in Schwyz verbringen.

Bürcher wurde am 20. Dezember 1945 in Fiesch VS geboren. Im Alter von sieben Jahren zog seine Familie in den Kanton Waadt. Er studierte in Nyon, Genf, Einsiedeln und in Freiburg, wo er 1971 das Lizentiat in Theologie erwarb. Im gleichen Jahr wurde er in Genf zum Priester geweiht. 18 Jahre lang stand er im pfarreilichen Dienst in Freiburg, Lausanne und Vevey. Von 1989 bis 1994 war er Regens des Priesterseminars von Lausanne, Genf und Freiburg.

Von Papst Johannes Paul II. ernannt, wurde er in Freiburg am 12. März 1994 zum Bischof geweiht. Er wirkte als Weihbischof im Bistum Lausanne, Genf und Freiburg. 2007 ernannte ihn Papst Benedikt XVI. zum Bischof von Reykjavik.
Während zehn Jahren war Bischof Bürcher auch Präsident der Catholica Unio Internationalis. Er ist Mitglied des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem sowie des Malteserordens. Letzthin hat ihn Papst Franziskus als Mitglied der Kongregation für die Orientalischen Kirchen bestätigt.

Opfer der rauen Witterung in Island

Wegen der Kälte im «hohen Orden» erkrankte er an einer starken Lungenentzündung, die seiner Gesundheit schwer zusetzte, wie der Bischof schreibt . Ein Ortswechsel war angesagt. Er sah die «Notwendigkeit eines Klimawechsels und zwar in ein nicht-vulkanisches Land.»

Das Bistum Reykjavik deckt ganz Island mit seinen 320’000 Einwohnern ab. Die 13’000 Katholiken leben über die Insel verstreut. Der Bischof von Reykjavik ist Mitglied der siebenköpfigen Bischofskonferenz der Nordischen Länder, die Dänemark mit Grönland, Finnland, Island, Norwegen und Schweden umfasst. (gs)

Bischof Peter Bürcher | © Andrea Krogmann
18. September 2015 | 13:02
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