In Gedanken bei den Opfern in Oslo: Pride-Gottesdienst in Baden ohne Zwischenfälle
Der Pride-Gottesdienst in Baden war laut Pfarrer Florian Rückel ein voller Erfolg. Die Menschen gedachten im Gottesdienst auch der Opfer des Anschlags in Oslo.
Wolfgang Holz
Am Sonntag vor einer Woche störte ein homophober Mob in Zürich den Pride-Gottesdienst in Zürich. Letztes Wochenende griff ein mutmasslicher Islamist in Oslo eine Gay-Bar an und erschoss zwei Menschen. Der Pride-Gottesdienst in der reformierten Kirche in Baden stand nicht unter den besten Vorzeichen.
Alle Türen geöffnet – wegen der Hitze, aber auch symbolisch
Doch der Abend lief besser ab als von manchen befürchtet. Wie Pfarrer Florian Rückel auf Nachfrage von kath.ch mitteilt, lief der Gottesdienst völlig friedlich ab. Der Gottesdienst war auch bestens besucht: «In der Kirche waren alle 250 Sitzplätze besetzt –zahlreiche Besucherinnen und Besucher nahmen deshalb sogar auf dem Fussboden in der Kirche Platz.»
Wegen der grossen Hitze am Sonntag und auch um ein Zeichen nach aussen zu setzen, öffnete Pfarrer Florian Rückel alle Türen. Der Opfer von Oslo sei gleich am Anfang gedacht worden, um auf die internationale Diskriminierung der LBGTQ-Community hinzuweisen.
Zürich, Oslo, überall
«Wir wollten thematisieren, dass solche Vorfälle wie in Zürich und in Oslo Angst und Schrecken verbreiten, dass die LBGTQ-Bewegung aber keine Minderheit darstellt. Dass schon viel erreicht worden ist und dass man sich auf diese Sache gesellschaftlich und kirchlich einlassen kann», sagt Pfarrer Florian Rückel.
Allerdings gebe es in vielen Bereichen wie etwa in der Bildung noch viel zu tun. Deshalb habe man auch bei der Pride versucht, die Diskriminierung als gesamtgesellschaftliches Phänomen auf Baden herunterzubrechen: «Davon können ja auch in Baden Betroffene ein Lied singen.»
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