Schweiz
Historische Krippen im verschneiten Wald
Das Zürcher Landesmuseum zeigt Krippen aus der Schweiz. Die historischen Objekte kommen in einer frischen Ausstellungsumgebung optimal zur Geltung. kath.ch war mit der Videokamera vor Ort.
Man wähnt sich fast in einem winterlichen Nadelwald. Wären da nicht die goldenen Hirsche und Hasen. Für die aktuelle Krippenausstellung im Landesmuseum in Zürich hat Szenografin Martina Nievergelt ein frisches Design gestaltet. Die plakative Ausstellungsgestaltung mit silhouettenhaften, grafischen Elementen steht in wirkungsvollem Kontrast zu den historischen Ausstellungsobjekten, welche meist mit enormem Detailreichtum auftrumpfen.
Geordnet sind die rund 25 Krippen in der Ausstellung nach ihrem Material. Sowohl Figuren aus Holz waren gebräuchlich, wie auch solche aus Ton. Irgendwann im 17. Jahrhundert kam der Brauch der Weihnachtskrippen auf. Die ersten Krippen standen in Kirchen. Später stellten auch reiche Familien zu Hause mit Figuren die Weihnachtsgeschichte dar.
Mit Papierfiguren populär geworden
Erst als Krippen Ende des 19. Jahrhunderts zunehmend aus Papier hergestellt wurden, stieg ihre Verbreitung in weitere Kreisen der Bevölkerung. Denn sie waren kostengünstiger. Die Papierkrippen waren beliebt und einfach auf- und abzubauen. Sie wurden später im Volksmund auch «Faulenzerkrippen» genannt.
Viele Objekte aus Frauenklöstern
Die Krippenausstellung zur Adventszeit im Landesmuseum ist selbst so eine Art Tradition. Diesmal stammen die Krippen vorwiegend aus der Schweiz. Zahlreiche Objekte haben Ordensfrauen hergestellt. In Frauenklöster entstanden Jesuskinder zunächst für die private Andacht. Teils wurden die Figuren in einer aufwändig gestalteten Umgebung präsentiert.
Weiter zeigt die Ausstellung historische Adventskalender. Sie wurden oft von bekannten Kinderbuchillustratorinnen und -illustratoren gestaltet. Das früheste Exemplar wurde 1910 gedruckt und von einem Münchner Verlag herausgegeben. (uab)
Die Ausstellung dauert bis am 10. Januar 2021.
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