Martin Spilker
Kommentar

Gute Nachrichten und eine Kerze zur Hauptsendezeit

Der Bischof von Basel und der höchste Vertreter der reformierten Kirche rufen in der «Tagesschau» zu einer Solidaritätsaktion auf. Ein starkes Zeichen, kommentiert kath.ch-Redaktor Martin Spilker.

Nach harten Fakten zur Corona-Pandemie und britischem Humor steht in der Hauptausgabe der «Tagesschau» von SRF am Mittwoch der Glaube im Zentrum. Bischof Felix Gmür, Präsident der Schweizer Bischofskonferenz, und Gottfried Locher, Präsident der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz, treten miteinander vor die Kamera.

Die Pandemie erfordere Distanz aus gesundheitlichen Gründen. Doch dies bringe auch soziale Distanz mit sich. Die Vertreter der beiden Landeskirchen riefen deshalb dazu auf, jeweils am Donnerstag in der ganzen Schweiz Kerzen in die Fenster zu stellen. Die Kirchen wollten damit in der aktuellen Situation «Antwort geben und Zeichen setzen», hiess es in der Sendung.

Der Auftritt hat einen positiven, ermutigenden Eindruck vermittelt.

Für Gottfried Locher ist die ökumenische Aktion ein Ausdruck des Zusammenstehens, das in der eigentlichen Bedeutung des Wortes gar nicht mehr möglich, ja verboten ist. Für Felix Gmür ist jede Kerze ein Zeichen dafür, dass während der Krise niemand vergessen werden soll. Auch wenn die Ungewissheit schlimm sei, wie Locher zugab, so machte Gmür auch klar, wo Christen in solchen Herausforderungen Halt finden: in der biblischen Botschaft.

«Gott ist da. Gott sei Dank», schloss Felix Gmür den Beitrag. Die erste Kerze brannte bereits. Der Auftritt der beiden Kirchenvertreter hat in Zeiten, in denen die Kirche oft nicht gut wegkommt, einen positiven, ermutigenden Eindruck vermittelt.

Liturgisches Institut: Gebet zum Kerzenritual

Medienmitteilung: Kerzen vor dem Fenster: EKS und SBK rufen auf zum gemeinsamen Zeichen der Hoffnung

Martin Spilker | © Christoph Wider
19. März 2020 | 10:48
Lesezeit: ca. 1 Min.
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